Es gibt nicht wenige Untersuchungen über tierische Reaktionen auf Musik. Dazu gehören auch Studienergebnisse wie die, dass Kühe bei langsamer Musik mehr Milch geben sollen oder Hennen mehr Eier legen. Die erste Studie dieser Art bei Hunden wurde kürzlich an der Queen´s University in Belfast (Nordirland) durchgeführt. Die Verhaltensforscher analysierten die Reaktion von 50 Hunden auf unterschiedlichste Musikarten. Die Untersuchung wurde im Tierheim der „National Canine Defence League“ (Nationale Hundeschutzliga) durchgeführt.
Den Hunden wurden 5 CDs vorgespielt:
– Popmusik von Britney Spears über Robbie Williams bis zu Bob Marley
– Klassische Musik inklusive Grieg, Bach, Vivaldis Vier Jahreszeiten und Beethovens Ode an die Freude
– Eine CD der Gruppe Metallica (Heavy Metal)
– Eine CD mit menschlicher Konversation ohne Musik
– Wie in wissenschaftlichen Untersuchungen erforderlich, als „Kontrolle“ eine „stille“ CD ohne Musik und Sprache.
Die Hunde wurden nun bei der Konfrontation mit den 5 CDs nach verhaltenskundlichen Kriterien beobachtet und ihr Verhalten wurde analysiert.
Heavy Metal zu „heavy“ für Hunde!
Am lautesten verhielten sich die Hunde, als die CD der Heavy-Metal-Gruppe Metallica gespielt wurde. Klassische Musik hingegen beruhigte sie, und sie befanden sich dabei häufiger in entspannter liegender Position und standen seltener auf. Bei Bach und den anderen klassischen Musikstücken bellten sie auch signifikant seltener. Die CD mit Popmusik hatte hingegen den geringsten Einfluss auf das Verhalten der Hunde, das sich etwa bei Britney Spears nicht unterschied vom Verhalten während der tonlosen Kontroll-CD.
Musik in der Hundepension
Für Becky Blackmore, Leiterin einer Hundepension in London, ist das Ergebnis dieser brandneuen Studie nichts Neues. Sie spielt schon seit Jahren Musik für ihre vierbeinigen Pensionsgäste. „Es hat eine beruhigende Wirkung“, sagt sie. „Aber wir vermeiden laute oder aggressive Musik.“ Häufig spielt sie Popmusik wie „Middle of the Road“ oder klassische Musik. „Wenn ich den ganzen Tag ausschließlich Klassik spiele, gewöhnen sich die Hunde daran und hören nicht mehr zu. Die Musik hat dann keine Wirkung mehr. Abwechslung ist also wichtig.“ Die einzigen Tage, an denen Frau Blackmore den Lautstärkeregler sehr stark aufdreht, sind der 5. November und Silvester – mit den großen Feuerwerken. „Wir haben große Probleme damit, daher spiele ich da sehr laute Musik, um die Hunde abzulenken.“