Hund dauerhaft auf Balkon gesperrt

Von Martina Bartl

Unfassbar: Jimmy war Tag und Nacht ausgesperrt. (Foto © Pfotenhilfe)

Manche Menschen haben Haustiere, obwohl sie ihnen anscheinend nur lästig sind. So auch der arme Hund Jimmy, der nach einer Anzeige der Tierschutzorganisation PFOTENHILFE in Ried im Innkreis (OÖ) beschlagnahmt wurde. Jimmy war Tag und Nacht nur auf den Balkon gesperrt, keiner hat sich mit ihm beschäftigt, nicht einmal seine grundlegendsten Bedürfnisse wurden erfüllt. Auch wenn das Bundestierschutzgesetz nicht einmal Hunden ausreichend Schutz bietet, dieser Fall ging dann doch zu weit und führte zum Behördeneinschreiten. Jimmy hat sich auf dem Tierschutzhof der PFOTENHILFE in der Grenzregion Salzburg/Oberösterreich physisch und psychisch mittlerweile gut erholt und ist zum Glück ab sofort auch rechtskräftig behördlich zur Adoption freigegeben.

Jimmy genießt die viele Zuneigung. (Foto © Pfotenhilfe)

„Jimmy ist ein entzückender, total verschmuster Hund, der wahnsinnig darunter gelitten hat, bei jeder Witterung ohne Liebe und Geborgenheit auf kleinstem Raum ausgesperrt zu sein. Ich verstehe Menschen nicht, die sich ein Haustier zulegen, obwohl sie weder Zeit noch Lust haben, sich mit einem anderen Lebewesen zu beschäftigen. Das Tierschutzgesetz und die entsprechende Tierhaltungsverordnung sind leider voller schwammiger Formulierungen. Es vermag nicht einmal Hunde ausreichend zu schützen. Und zu allem Überfluss sind nicht einmal Kontrollen vorgesehen!“, ärgert sich PFOTENHILFE-Geschäftsführerin Johanna Stadler. „Wenn sich Nachbarn nicht beschwert hätten, dass Jimmys Exkremente auf ihren Balkon hinuntertropfen, wäre der arme Kerl wohl heute noch in diesem schrecklichen Verließ.“

Infos zu Jimmy unter www.pfotenhilfe.at

Liebe-Dein-Haustier-Tag am 20. Februar
Anlässlich des Liebe-Dein-Haustier-Tags am 20. Februar erinnert die Tierschutzorganisation PFOTENHILFE daran, dass ein Haustier ein Lebewesen mit absolut vergleichbaren Gefühlen wie wir Menschen und daher auch wie ein Familienmitglied zu behandeln ist. Man muss sich also jedenfalls vorher überlegen, warum man es eigentlich will, ob man Zeit und Geld dafür hat und was passiert, wenn sich die Lebensumstände ändern und man sich nicht mehr um das Tier kümmern kann. „Die Hauptmotivation sollte aus meiner Sicht sein, einem Tier eine Familie zu geben, das sehnsüchtig darauf wartet. Daher muss der erste Schritt zum Haustier zur Website einer Tierschutzeinrichtung führen und sicher nicht zum Angebot eines extra für mich gezüchteten Tieres. Und klar ist auch: Tiere wollen weder in Käfige gesperrt noch vernachlässigt werden, sie haben Bedürfnisse, die die Halter zu erfüllen haben. Es sagt viel über unsere Gesellschaft aus, dass es überhaupt ein Tierschutzgesetz braucht, um die Tiere vor uns Menschen zu schützen. Aber Liebe und Zuneigung kann man nicht gesetzlich vorschreiben, die müssen schon von selbst kommen, sonst sollte man sich lieber für ein Stofftier entscheiden“, gibt Stadler abschließend zu bedenken. (Quelle: OTS-Pfotenhilfe)

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