Heelwork To Music

Von dogodu-Redaktion

Internationale Hundeausstellung in Tulln: Eine begeisterte Menge erwartet den Auftritt von Manuela Nassek und ihrem Tanzpartner. Es ist ein Border Collie namens Roy. Die beiden betreten den Ehrenring, der Saal wird verdunkelt, die Musik beginnt. Kunstvoll bewegt sich das Paar im Takt zu „We Are The Champions"; neben allgemein bekannten Gehorsamsübungen werden Figuren in perfekter Harmonie zwischen Mensch und Hund gezeigt. Witzige Showeinlagen runden das Programm ab. Nach etwa fünf Minuten verbeugen sich Hund und Frauerl vor tosendem Publikum …

Was ist „Heelwork To Music"?
„Heelwork" ist die englische Bezeichnung für „Fußarbeit", und zusammen mit Musik wird daraus eine neue Hundesportdisziplin. Die Musik ist dabei von grundlegender Bedeutung. Sie hat nicht nur die Aufgabe, die Darbietung zu untermalen, sondern ist die Basis für die Choreographie. Der Charakter des Musikstücks bestimmt die Art der Bewegungsabläufe, die Auswahl und Aufeinanderfolge der gezeigten Übungen und Tricks. Die Arbeit ist nicht nur für den Hundeführer angenehm, auch der Hund genießt die lockere und entspannte Atmosphäre mit passender Musikuntermalung. Der Hund sollte bei „Heelwork to Music" (HTM) der eigentliche Interpret sein – der Hundeführer ist bei der Darbietung nur die passende Ergänzung.
Wie beim Eiskunstlauf richtet sich die Bewertung nach dem Schwierigkeitsgrad, der Perfektion der Ausführung und der künstlerischen Gestaltung der Vorführung. Ähnliche Sportarten mit verschiedenen Bezeichnungen, wie „Dog-Dance", „Freestyle Obedience", „Die mit dem Hund tanzt" etc. sind im Laufe der Zeit durch Abwandlung von HTM entstanden.

Woher kommt HTM?
Manuela Nassek hat „Heelwork To Music" nach Österreich gebracht. HTM wurde bereits in den 80er-Jahren in England betrieben. Zu diesem Zeitpunkt war es auf dem Kontinent noch gänzlich unbekannt. Frau Nassek erzählte uns kürzlich in einem Interview, wie sie zu HTM gekommen ist: „Im Frühling 1997 wurde ich beauftragt, eine Obedience-Vorführung im Rahmen einer Internationalen Hundeausstellung zu präsentieren. Ich stellte eine kleine Gruppe zusammen, und es wurde ein Programm einstudiert. Das Publikum war begeistert, dennoch schien mir etwas zu fehlen, es war so ohne jeglichen Flair. Ständig kreisten meine Gedanken darum, wie ich solche Vorführungen verbessern könnte. Durch Zufall kam es zu einer entscheidenden Wende: Während der Mittagspause, rieselte leise Musik aus den Boxen, und einige Zuschauer warteten schon gespannt auf das Showprogramm. Ich nahm die Gelegenheit wahr und nützte die leere Fläche, um mit meinem Border Collie Bill ein wenig Obedience zu trainieren. Es kam, wie es kommen musste. Die Zuschauer dachten, dies sei schon das Showprogramm und applaudierten. DAS ist es, schoss es mir in diesem Moment durch den Kopf. Am Abend begann ich sofort mit dem Training, um eine kleine Kür einzustudieren. Nervös, unausgeschlafen aber voller Elan traten wir vor das Publikum.
Wir zeigten stolz unser Programm, das damals schlicht und einfach war. Es bestand aus einer geschlossenen Fußarbeit mit engen Wendungen, Winkeln nach rechts und links, Abstellen aus der Bewegung (Bill blieb sofort nach erfolgtem Kommando in der Position stehen, in der er sich gerade befand) und Ablegen (beim Kommando „Platz" hatte man den Eindruck, er ziehe seine Füße ein wie ein Flugzeug das Fahrgestell). Auch das Absetzen erfolgte so spontan, dass man das Gefühl hatte, sein Hinterteil würde magisch zu Boden gezogen.
In dieser Nacht fand ich wieder keine Ruhe, ich musste immer wieder an das Geschehene denken und war fest entschlossen, dieses Programm weiter auszubauen und versuchte verzweifelt, einen passenden Namen zu finden. Eine Bekannte gab mir den entscheidenden Wink: Sie erklärte mir, dass meine Vorführung bereits einen Namen hätte: nämlich Heelwork To Music. Ich entschloss mich, diese Bezeichnung beizubehalten und fing an, Kontakte nach England zu knüpfen, um soviele Informationen wie möglich zu bekommen. Im Zuge meiner Recherchen interessierte ich mich vor allem für den Werdegang."




>>> WUFF – BUCHTIPP


Michaela Nassek hat zwei Bücher zum Thema Hundeausbildung verfasst. Tipps & Tricks finden Sie in den Büchern „Heelwork To Music" und „Hundetraining mit Spaß". Beide Bücher können direkt bei der Autorin oder unter folgender Internetadresse o­nline bestellt werden:
www.heelwork-to-music.at




>>> WUFF – INFORMATION


HTM: Voraussetzungen für Hund & Hundeführer

– Das Team sollte Spaß an der gemeinsamen Arbeit haben.
– Generell ist jeder Hund für Heelwork To Music geeignet. Die ideale Größe des Hundes liegt zwischen der Größe eines Spaniels und eines Belgischen Schäferhundes.
– Der Hundeführer sollte ein gutes Ohr für Musik haben und ein wenig Fantasie besitzen, er braucht jedoch keine Tanzerfahrung.



>>> WUFF – PORTRAIT


Kurzportrait

Manuela Nassek wurde 1966 in Wien geboren. Mit Hunden aufgewachsen, hat sie sich schon in frühester Jugend mit dem Leistungssport beschäftigt. Heute betreibt Manuela eine Hundeschule, wo die ganze Palette des professionellen Hundetrainings vorgeführt und gelehrt wird. Einen besonderen Namen in der Tiererziehung hat sie sich durch ihre Spezialisierung auf Problemhunde geschaffen, feierte zahlreiche Turniererfolge und erhielt den Agility Staatsmeistertitel in Österreich in den Jahren 2000 und 2001.

Wenn Sie Interesse an einer Hundeausbildung bzw. Fragen zu den Themen Heelwork-To-Music, Agility, etc. haben:
Kontakt:Manuela Nassek, Quergasse 227, A-2014 Breitenwaida
Tel.: A-0664/22 40 966
manuela@heelwork-to-music.at
www.heelwork-to-music.at

 

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