Noch vor zwei Tagen fordert FPÖ-Landesrat Gottfried Waldhäusl in einer Presseaussendung am 2.10.18 eine generelle Beißkorb- und Leinenpflicht in Niederösterreich und forciert diese Forderung für ganz Österreich. Nachdem ihm ein Sturm der Entrüstung von Tausenden Hundehaltern ins Gesicht bläst, schwächt er in einer Talk-Sendung am 3.10. im Sender Puls4 seine Forderungen stark ab und beschränkt sie auf „nur große Hunde“ und nur „auf stark frequentierte öffentliche Plätze“. Nun gut, damit können Hundehalter leben.
Heute, am 4.10.18 erreicht die WUFF-Redaktion eine weitere interessante Pressemeldung, und zwar von der Bundes-FPÖ. In dieser distanziert sich die Bundes-FPÖ klar vom Alleingang Gottfried Waldhäusls. FPÖ-Bundestierschutzbeauftragte Philippa Strache spricht sich gegen eine generelle Leinen- und Beißkorbpflicht bei Hunden aus.
Auch der FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky bekräftigt, dass die Forderung aus der FPÖ-Niederösterreich (von Gettfried Waldhäusl) nach einer generellen Leinen- und Beißkorbpflicht keinesfalls die gesamte Meinung der FPÖ widerspiegle. „Die Bundespartei hält diesen Vorstoß für nicht zielführend und spricht sich für eine differenzierte Lösung aus.“
Philippa Strache weiter: „Eine solche Maßnahme (Anm.: generelle Beißkorb- und Leinenpflicht) entspreche definitiv auch nicht der einhelligen Meinung in der Freiheitlichen Partei. Alle Hunde, aber auch Hundebesitzer über einen Kamm zu scheren, halte ich für wenig wirksam. Es wird dringend notwendig sein, hier Unterscheidungen zu treffen! Das Hauptproblem aus meiner Sicht ist, dass sich einige Hundehalter zu wenig mit ihrem Tier auseinandersetzen und sich damit ihrer Verantwortung nicht bewusst sind. Hier müssen wir ansetzen“, so Strache, die sich auch eine Art „Hundeführerschein“ für alle Hundebesitzer vorstellen kann. Damit jeder die Chance hat, sein neues Familienmitglied bestmöglich kennenzulernen. Seine Stärken, Schwächen und rassetypischen Eigenschaften.
Erstaunlich fanden wir, dass Gottfried Waldhäusl bei der Talk-Sendung am 3.10. im Sender Puls4 einräumte, dass 2/3 aller Beißunfälle mit „Nicht-Listenhunden“ passieren und diese Listen daher zu überdenken wären. Immerhin kann man diese Aussage als Schritt in die richtige Richtung werten.
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