Gegen 26-jährige Hundebesitzerin wird ermittelt
München (APA/dpa) – Nachdem ein Rottweiler am Münchner Hauptbahnhof am Samstag Passanten angefallen und fünf Menschen gebissen hat, ist das Tier von der Polizei erschossen worden. Drei Passanten und zwei Polizisten wurden vom dem Hund verletzt. „Ob für den Rottweiler Leinenzwang oder Maulkorbpflicht bestanden hätte, wird derzeit untersucht“, teilte Constanze Spitzweck von der Polizei München am Sonntag mit.
Die Besitzerin, eine 26 Jahre alte Frau aus Berlin, hatte den eineinhalb Jahre alten Hund frei und nicht angeleint in einem Innenhof nahe dem Münchner Hauptbahnhof herumlaufen lassen. „Ein Passant entfachte offensichtlich den Jagdtrieb des Tieres“, so die Polizeisprecherin. Der Hund fiel den Mann an und biss zu.
Den Angaben zufolge griff sich die 26-Jährige danach den Hund und wollte sich mit ihrem Lebensgefährten im Auto davonmachen. Eine Zeugin alarmierte die Polizei und wollte die Personalien des Paars festhalten. Daraufhin ließ die Besitzerin das Tier nochmals ohne Leine aus dem Auto. Der Rottweiler attackierte sofort zwei weitere Menschen und ließ sich nicht bändigen.
Als mehrere Streifen von Bundes- und Landespolizei eintrafen, gelang es den Beamten mit vereinten Kräften zunächst, den Hund an einer Mauer zu fixieren. Das Tier riss sich aber erneut los und biss einen 28 Jahre alten Beamten und einen 20 Jahre alten Bundespolizisten in Arme und Beine. „Daraufhin töteten die Kollegen den Hund mit mehreren Schüssen“, sagte Spitzweck. „Er musste nicht leiden.“ Passanten seien durch die Schüsse nicht in Gefahr gewesen. Alle Verletzten kamen zur ambulanten Behandlung ihrer Wunden ins Krankenhaus. Die 26-Jährige erwartet eine Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung.
Rottweiler unterliegen in Bayern der Kampfhundeverordnung. Ihre Aggressivität kann im Einzelfall aber durch ein Gutachten widerlegt werden.