Im Herbst ist Pilzsaison, und beim Sammeln fragt man sich vielleicht: Wie war das mit dem Fuchsbandwurm? Kann man sich anstecken? Wie gefährlich ist es, im Wald Beeren, Kräuter oder Pilze zu sammeln? Das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“ gibt Antworten.
Überdurchschnittlich viele Hundebesitzer
Die Gefahr, sich mit dem Fuchsbandwurm zu infizieren, ist gering. In Österreich wurden laut Bundesministerium für Gesundheit, Soziales, Pflege und Konsumentenschutz (www.sozialministerium.at) in den letzten 30 Jahren durchschnittlich zwei bis drei Fälle von Fuchsbandwurm-Erkrankungen pro Jahr registriert. Unter Personen, die sich mit dem Fuchsbandwurm infiziert haben, finden sich überdurchschnittlich viele Hundebesitzer. Wer auf dem Land lebt oder viel in der Natur unterwegs ist, kommt zudem eher mit dem Erreger in Kontakt. Das erhöht rein statistisch die Wahrscheinlichkeit, eine genügend hohe Anzahl an Wurmeiern aufzunehmen.
Hat man Wurmeier aufgenommen, bildet das Immunsystem Antikörper, die den Erreger bekämpfen. Sie lassen sich nach etwa sechs bis acht Wochen im Blut nachweisen. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass man krank ist oder wird. Nur etwa 20 Prozent der Menschen mit positivem Bluttest haben tatsächlich eine Echinokokkose, so der Fachausdruck für Erkrankungen, die durch den Fuchs- oder Hundebandwurm ausgelöst werden. Für eine sichere Prognose braucht man den Beweis per Ultraschall oder MRT, dass der Parasit im Körper wächst.
Pilze besser nicht roh verzehren
Ob es tatsächlich gefährlich ist, Beeren oder Pilze zu sammeln, lässt sich rein aufgrund vorliegender wissenschaftlicher Daten nicht sagen – dazu sind die Fallzahlen zu klein. Am ehesten problematisch ist das Sammeln selbst, wegen des Kontakts zum Waldboden. Wichtig daher: Hände nicht ins Gesicht oder gar zum Mund führen. Und Pilze besser nicht roh verzehren.
Sicher abgetötet werden die Eier des Fuchsbandwurms bei Temperaturen von 60 bis 80 Grad Celsius für mindestens fünf Minuten. Wer sein Essen bei 100 Grad aufkocht, tötet die Wurmeier sogar unmittelbar ab. Einfrieren hilft übrigens nicht. Erst bei minus 80 Grad Celsius – und das über mehrere Tage – verlieren die Wurmeier ihre Lebensfähigkeit. Handelsübliche Gefrierschränke erreichen keine so tiefen Temperaturen. Das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“ 9A/2023 ist aktuell in den meisten Apotheken auch in Österreich erhältlich. Viele weitere interessante Gesundheits-News gibt es unter https://www.apotheken-umschau.de .