Familienmitglied Hund

Von dogodu-Redaktion

Trend zu Spezialhundenahrung

Laut einer vom Marktforschungsinstitut Mintel ver­öffentlichten Untersuchung geben drei Viertel der ­deutschen Tierhalter an, ihr Haustier wie ihr Kind zu ­behandeln. Immer wichtiger wird ihnen zudem auch die Art der Ernährung ihres Vierbeiners, wobei die Hunde­halter immer größeren Wert auf die ­Qualität des ­Hundefutters legen. Zudem ist ein Trend zu Spezialhunde­nahrung ­festzustellen.

Außerdem geben sieben von zehn (69 %) deutschen Haustierhaltern an, sie hätten an die Qualität des Futters, das sie für ihr Haustier auswählen, dieselben Erwartungen wie an die Qualität ihrer eigenen Lebensmittel. Diese Einstellung ist europaweit verbreitet – 67 % der ­italienischen, 65 % der spanischen, 63 % der französischen und 52 % der ­polnischen Haustierbesitzer sind der­selben Ansicht.

Katya Witham, Senior Food & Drink Analystin bei Mintel, sagt: ­„Sinkende Geburtenraten, die Zunahme von Einpersonenhaushalten und steigende Scheidungsraten tragen allesamt dazu bei, dass Haustiere in Deutschland und anderen europäischen Ländern heute einen höheren Status genießen und zunehmend vermenschlicht werden. Haustiere sind zu einem Ersatz für menschliche Gesellschaft geworden – Haustierbesitzer behandeln ihre Haustiere wie ein Familienmitglied oder sogar wie ein Kind.“

Spezialnahrung gewünscht
Zudem fordern immer mehr Hunde­halter für ihre Vierbeiner eine Nahrung, die über eine Grundversorgung mit Nährstoffen hinausgeht. Laut der Mintel-Untersuchung sagen beinahe drei Viertel (73 %) der deutschen Haustier­besitzer, es sei wichtig, ihren Haustieren eine abwechslungsreiche Ernährung zu ­bieten, während mehr als drei von fünf (64 %) angeben, sie würden ein größeres Angebot an ausschließlich natürlicher Haustiernahrung begrüßen.

Zudem würden zwei von fünf (38 %) Deutschen, die Haustiere besitzen, mehr allergenfreie Haustiernahrung wie zum Beispiel laktosefreie oder gluten­freie ­Optionen begrüßen, während ­derselbe Prozentsatz (38 %) mehr „Diät-­Produkte“ für Haustiere wünscht, wie zum Beispiel Nahrung mit wenig Fett oder mit geringem Zuckeranteil.

Wachstum bei „natürlichen“ ­Produkten
Als Reaktion darauf bieten in Deutschland agierende Hersteller von Hunde- und Katzennahrung vermehrt individuelle und spezielle Produkte an. In den letzten zwölf Monaten vor Oktober 2015 wurden allein in Deutschland 14 % aller neuen Hunde- und Katzennahrung in Europa eingeführt, womit Deutschland in Sachen Neueinführungen auf Platz zwei hinter Großbritannien (17 %) liegt und gegenüber dem drittplatzierten Spanien (11 %) und Nummer vier, Polen (8 %), einen deutlichen Vorsprung genießt.

Unter allen Innovationen in der ­Hunde- und Katzennahrung in den vergangenen Jahren gab es das stärkste Marktwachstum bei „natürlichen“ Produkten; 62 % aller im Jahr 2015 in Deutschland auf den Markt gebrachten Hunde- und ­Katzennahrungsprodukte warben damit, keine Zusatz-/Konservierungsstoffe zu enthalten. Im Jahr 2013 lag die Zahl der eingeführten Produkte mit diesem ­Werbeversprechen noch bei 33 %, ­ver­glichen mit 2015 stieg sie also auf fast das Doppelte.

„Der Trend zu gesünderer Ernährung und einem ganzheitlichen Lebenswandel hat nicht nur auf die Ernährungsweise der Verbraucher selbst Einfluss, sondern auch auf deren Kaufentscheidung beim Haustierfutter. Haustiernahrung entwickelt sich zunehmend weiter, denn Verbraucher verlangen hier hinsichtlich des gesundheitlichen Nutzens, der Inhaltsstoffe sowie der Herstellungsstandards dasselbe Qualitätsniveau wie bei Lebensmitteln für Menschen“, fügt Witham hinzu.

Laut Prognosen von Mintel spiegelt die stetige Zunahme des Marktwerts in Deutschland die Entwicklung von Haustiernahrung zu Premiumprodukten wider – die im Einzelhandel mit Haustiernahrung erzielten Umsätze werden im Jahr 2018 knapp 3,16 Milliarden Euro erreichen; im Jahr 2014 betrug diese Zahl 2,83 Milliarden Euro.

Wachstumsmarkt Haustiernahrung
Außerdem wird der deutsche Markt für Haustiernahrung laut Mintel zwischen dem Jahr 2015 und 2019 mit einer CAGR (kombinierte jährliche ­Wachstumsrate) von 3,2 % wachsen, verglichen mit 2,4 % in Frankreich im selben Zeitraum. ­Während das Wachstum des Marktes für Haustiernahrung in Deutschland aller Voraussicht nach das des französischen Marktes übertreffen wird, liegt es immer noch hinter dem Vereinigten ­Königreich, wo dieser Markt in den nächsten vier Jahren mit einer CAGR von 3,3 % ­wachsen soll.

Doch der deutsche Markt für Haustiernahrung ist nicht nur wertmäßig einer der wichtigsten in Europa, er weist auch das drittgrößte Volumen auf. Im Jahr 2015 haben die Deutschen rund 1,01 Millionen Tonnen Haustiernahrung gekauft, was bedeutet, dass nur die Franzosen und die Briten mehr Haustiernahrung kaufen (1,13 Millionen Tonnen bzw. 1,10 Millionen Tonnen).

„Da die deutschen Haustierbesitzer zunehmend für die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Vierbeiner sen­sibilisiert sind, bieten sich für Hersteller von Haustiernahrung Chancen, Innovationen zu entwickeln und sich weiter zu spezialisieren. Die Herstellung von Produkten, die auf den Lebensstil, gesundheitliche Probleme und ­Akti­vitätsniveaus von Haustieren ausgerichtet sind, könnte eine ­Methode sein, mehr Premiumprodukte auf den Markt zu bringen“, fasst Witham zusammen.

Pdf zu diesem Artikel: spezialnahrung

 

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