Das EU-Parlament fordert von EU-Kommission und EU-Staaten konkrete Schritte im Kampf gegen den illegalen Handel von Haustieren. In einer am Mittwoch (12. Februar) in Straßburg verabschiedeten Resolution schlugen die EU-Abgeordneten ein europaweites verpflichtendes Meldesystem mit Chip-Registrierungen für Hunde und Katzen vor, sowie mehr Kontrollen, härtere Strafen, Schulungen und Informationskampagnen.
Schätzungsweise 46.000 Hunden werden nach Informationen des Europaparlaments monatlich innerhalb der EU-gehandelt, die meisten davon ohne Registrierung. Das verpflichtende Meldesystem soll dem nun Einhalt gebieten: In vielen Ländern – unter anderem auch in Österreich – werden bereits Chip-Registrierungen durchgeführt. Hier soll, zur besseren Nachverfolgung der Heimtiere, die Koordination und der Datenaustausch unter den Ländern verbessert werden.
Auch sieht das EU-Parlament einen Bedarf an Strategien zur Regulierung bzw. Selbstregulierung von Online-Anzeigen vor. Nicht nur Beamte sollen besser geschult, sondern auch Bürger entsprechend informiert werden.
Mehr Kontrollen
Der illegale Handel von Haustieren innerhalb ist EU-Parlamentariern zufolge auch deshalb problematisch, weil die Kontrolle des Gesundheits- und Haltungszustands der Tiere nicht eingehalten werden kann. Mehr als „70 Prozent der neuen Krankheiten, die in den letzten Jahrzehnten beim Menschen festgestellt wurden, sind tierischen Ursprungs“, heißt es in dem Entschließungsantrag, für den die großen Mehrheit der anwesenden EU-Mandatare stimmte.
Österreichische Europaparlamentarier stützten die Resolution. Für ÖVP-Europaabgeordneter Alexander Bernhuber „geht es nicht nur um die Vermeidung von Tierleid, sondern auch um den Schutz der öffentlichen Gesundheit und nicht zuletzt den Konsumentenschutz“. In Richtung EU-Kommission forderte er einen „praktikablen“ Vorschlag zu dem Regierungssystem für alle Beteiligten. Nach Ansicht von SPÖ-Europaabgeordneter Günther Sidl gehört „dem illegalen Handel mit Haustieren dringend ein Riegel vorgeschoben“. In einer Aussendung fordert er, mehr Anreize zu schaffen, dass Haustiere mehr adoptiert als gekauft werden.
Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten begrüßte in einer Aussendung die Resolution. „Die verpflichtende Identifizierung und Registrierung aller Katzen und Hunde ist ein entscheidender Schritt gegen den illegalen Haustierhandel“, so Kampagnenleiterin Martina Pluda und forderte die EU-Kommission zum Handeln auf. (Quelle: APA)