Die Schilddrüse – Kleines Organ mit großer Wirkung

Sie ist zur Zeit in aller Munde: Die Schilddrüse. Zunehmend wird sie zum Thema von Diskussionen zwischen Hundehaltern, Trainern und Tierärzten, Auf der einen Seite neigen viele teilweise dazu, sämtliche Verhaltensprobleme auf die Schilddrüse abzuwälzen, auf der anderen Seite weigert man sich beharrlich, den Zusammenhang zwischen subklinischen, also leicht erniedrigten Schilddrüsen­werten und Verhaltensänderungen zu sehen. Wie bei so vielem gibt es auch bei der Schilddrüse nicht nur Schwarz und Weiß, sondern viele Graustufen dazwischen. Und damit leider mal wieder keine ­einfache Pauschallösung. Zwei Verhaltensexperten, Tierärztin Sophie Strodtbeck und Dozent Dr. Udo Ganslosser, über die Schilddrüse, ihre Funktion, ihre Hormone und die Folgen einer ­(subklinischen) Schilddrüsenunterfunktion u.a. auch auf das Verhalten des Hundes.

Die Schilddrüse ist eine hormon­produzierende Drüse im Halsbereich, deren Hormone Einfluss auf fast alle Organe haben. Viele Erkrankungen der Schilddrüse führen daher u.a. zu Störungen des Hormonstoffwechsels, entweder zu einer Unter- oder einer Überfunktion (Hypothyreose bzw. ­Hyperthyreose). Die Schilddrüse, ihre Funktionen und ihr Regelkreis sind in dem Kasten auf Seite 52 eingehend ­beschrieben. Während man bei der Katze fast ausschließlich eine Überfunktion der Schilddrüse findet, spielt beim Hund die Unterfunktion die größere Rolle. Wenn sich beim Hund erhöhte Hormon­werte zeigen, die eine Schilddrüsenüberfunktion vortäuschen könnten, sind diese in ganz seltenen Fällen durch einen Tumor verursacht. In der Regel sind sie aber auf das Verfüttern von rohen Kehlköpfen oder Schlundfleisch zurückzuführen, da die darin enthaltenen aktiven Schilddrüsenhormone genau so wirken wie die körpereigenen Hormone. Sollten sich also in den Blutwerten erhöhte T4-Werte ergeben, ist nicht gleich das Schlimmste zu befürchten, ­sondern man sollte nach der Vermeidung ­dieser Futterkomponenten die Werte erneut bestimmen. Meist ist dann alles wieder im Normbereich.

Die Schilddrüsenunterfunktion, die männliche und weibliche Hunde gleichermaßen betrifft, kann in jedem Alter auftreten. Hunde großer Rassen sind häufiger betroffen. Für einige Rassen, wie z.B. den Golden Retriever, Beagle oder Dobermann, wird eine Rassedisposition vermutet.

Die Diagnostik
Die Diagnostik der Schilddrüsenunterfunktion bedarf außer den Blutwerten und einem Organprofil auch verschiedener ­anderer Maßnahmen. Eine ausführliche Anam­nese und die Beurteilung aller Symptome, die das Tier zeigt, sind ausgesprochen wichtig. Vor allem bei der sogenannten subklinischen Hypothyreose (s. u.), findet man nämlich keine eindeutigen Blutwerte und die Diagnostik gleicht oft einem Detektiv­spiel, um zu einer Aussage bzgl. der Beteiligung der Schilddrüse am (Problem-)Verhalten zu kommen. Welche Symptome hat nun die Schilddrüsenunterfunktion?

Symptome der klinisch manifesten Hypothyreose
Bei einer klassischen Schilddrüsenunterfunktion findet man alle Anzeichen eines herabgesetzten Stoffwechsels: die Hunde nehmen an Gewicht zu, obwohl man an der Futtermenge nichts geändert oder sie sogar bereits deutlich reduziert hat. Bei einer plötzlichen Diät-resistenten Gewichts­zunahme sollte man also immer auch die Schilddrüse untersuchen lassen. Die Fellqualität wird schlechter, es kann zu Haarausfall kommen und in schweren Fällen zeigen die Hunde manchmal einen sog. Rattenschwanz. Insgesamt ist die Fellqualität sehr schlecht, die Haare werden stumpf und glanzlos, manche Hunde ergrauen auch frühzeitig. Das heißt aber natürlich im Umkehrschluss nicht, dass jeder Hund, der mit 5 Jahren bereits eine graue Schnauze hat, auch an einer Schilddrüsenunterfunktion ­leidet. Dennoch sollte man beim Auftreten solcher Symptome immer auch an die Schilddrüse denken.

Weitere Symptome können eine herabgesetzte Herzfrequenz, Zyklus­störungen, eine verzögerte Wundheilung oder eine Immunschwäche sein, und man findet bei betroffenen Hunden auch immer wieder therapieresistente Haut- und Ohrenentzündungen. Auffällig ist auch, dass diese Hunde plötzlich eine Kälteintoleranz zeigen und vermehrt warme Plätze aufsuchen, denn die Schilddrüse bzw. deren Hormone sind auch an der ­Temperaturregulation beteiligt.

Ein klassisches Merkmal bei hypo­thyreoten Hunden ist auch der „traurige Blick", der den Besitzern oft auffällt. Das ist keineswegs Einbildung, denn es kommt tatsächlich zu Wassereinlagerungen unter der Haut, besonders um die Augen, wodurch dieser traurige Blick entsteht. Vom Verhalten her zeigen sich Hunde mit einer klinisch manifesten Hypo­thyreose sehr reduziert bis apathisch, sind nicht besonders belastbar und schnell erschöpft.

Die subklinische Schilddrüsen­unterfunktion
Die subklinische Hypothyreose ist eine unterschwellige, also nicht offensichtliche Unterfunktion der Schilddrüse, und genau das macht sie sehr schwierig zu diagnostizieren und auch so umstritten. Über den Zusammenhang zwischen Verhaltensänderungen/-problemen und grenzwertigen Schilddrüsenwerten wird seit längerem kontrovers diskutiert. Auf der einen Seite neigt manch ein Hundetrainer dazu, sämtliche Verhaltensänderungen mit der Schilddrüse in Verbindung zu bringen, und schickt seine Kundschaft zum Tierarzt, „weil der Hund Thyroxin braucht", auf der anderen Seite weigern sich viele Tierärzte Hunde zu behandeln, die keine ­klinisch ­manifeste Hypothyreose zeigen, und deren Werte noch innerhalb des Referenz­bereiches liegen. Beides ist pauschal und nicht zielführend.

Schilddrüse und Verhalten
Während in der Labortierforschung und in der Humanpsychiatrie die Zusammenhänge zwischen einer gestörten Schilddrüsenfunktion und Verhaltensänderungen bereits seit Jahren publiziert werden, scheint in der Veterinärmedizin dieses Thema noch kaum angekommen zu sein. Die Problematik an der Diagnostik der subklinischen Hypothyreose ist, neben den nicht eindeutigen Blutwerten, dass die oben angesprochenen körperlichen Symptome in der Regel nicht auftreten und die Verhaltensänderungen im Gegensatz zu der klinisch manifesten Hypothyreose auch ins Gegenteil umschlagen können. Also ist der Hund nicht gezwungener­maßen apathisch und träge, sondern kann auch hyperaktiv, aggressiv oder gestresst sein.

Es ist nun nicht so, dass die Schilddrüse und ihre Hormone direkt für die Verhaltensänderungen ursächlich sind. Vielmehr erfolgt dieser Einfluss der (erkrankten) Schilddrüse über den reduzierten Stoffwechsel, was wiederum viele Botenstoffe im Gehirn beeinflusst, die auf das Verhalten wirken.

So bewirkt bspw. ein verringerter Thyroxinspiegel eine verlangsamte Verstoffwechselung von Cortisol, was wiederum zu einer Erhöhung des Hormons des sogenannten passiven Stresssystems führt. Dies erklärt, weshalb viele Verhaltenssymptome eines hyperthyreoten Hundes denen eines unter Kontrollverlust, passiver Stressbelastung und/oder Cortisonbehandlung stehenden Hundes ähneln.

Weiterhin werden bei einer Hypo­thyreose die Rezeptoren für das Serotonin (= natürlicher Stimmungsaufheller) und das Dopamin (= „Selbstbelohnungsdroge") schneller abgebaut, Thyroxin erhöht jedoch auch direkt den Serotoninspiegel.

Einfluss auf das Verhalten
Die Folgen sind vielfältig: plötzliche Aggression und eine vermehrte Reizbarkeit können ebenso auftreten wie die erwähnte Apathie. Oft zeigen betroffene Hunde das sogenannte „Dr. Jekyll und Mr. Hyde Syndrom", d. h. sie leiden unter plötzlichen Stimmungsschwankungen und Wutan­fällen. Bei plötzlich auftretender Angst, Phobien, Furcht, Stressanfälligkeit und Unsicherheit sollte man daher immer die Schilddrüse überprüfen lassen, ebenso bei Übererregbarkeit, Nervosität und Hyperaktivität. Häufig schildern Besitzer solcher Hunde auch einen regelrechten Tunnelblick und eine absolute Unansprechbarkeit des Hundes, gepaart mit einem Konzentrationsmangel und Aufmerksamkeitsdefiziten.

Hinter all diesen Symptomen kann also die Schilddrüse stecken – muss sie aber nicht! Denn man findet unserer Erfahrung nach bei mindestens 90% aller Hunde niedrige Schilddrüsen­werte, ohne dass diese jemals verhaltensauffällig werden. Auf der anderen Seite sprechen viele Hunde mit Verhaltensproblemen sehr schnell und gut auf die Substitution der Schilddrüsenhormone an, selbst wenn die Werte noch innerhalb der Referenzbereiche liegen. Da ein kompetenter Tierarzt immer den Patienten und nicht bloß seine Blutwerte behandelt, muss man sich also den ganzen Hund und sein Verhalten anschauen. Darum sollte man sich im Verdachtsfall an einen Tierarzt wenden, der sich auf Verhalten spezialisiert hat, denn nur dieser kann im Zusammenspiel der Interpretation der Blutwerte und der Verhaltensänderung eine kompetente Einschätzung vornehmen.

Ursachen einer Hypothyreose
Die Ursache einer Schilddrüsenunter­funktion liegt in 95% aller Fälle direkt in der Schilddrüse, die durch Entzündungen, Jodungleichgewicht oder eine Autoimmunerkrankung geschädigt ist und daher nicht mehr die benötigte Menge an Hormonen bilden kann. In diesem Fall spricht man von einer primären Hypothyreose. Von einer sekundären Hypothyreose ist die Rede, wenn die Störung in der Hirn­anhangsdrüse liegt. Entweder ist diese Störung angeboren oder durch einen Tumor verursacht.

Therapie einfach, Prognose gut
Die Therapie einer (manifesten oder subklinischen) Hypothyreose ist relativ einfach, die Prognose gut. Die Hormone, die die Schilddrüse selber nicht mehr zu bilden vermag, werden durch Tabletten substituiert. In der Regel ist eine lebenslange Behandlung nötig.

Bis die körperlichen Symptome verschwinden dauert es eine Zeit, aber in Bezug auf das Verhalten ist eine Besserung oft schon nach wenigen Tagen erkennbar.

Während beim Menschen meist eine Einzeldosis pro Tag ausreicht, ist es beim Hund wichtig, dass die Hormone zweimal täglich gegeben werden, weil der Hund sie wesentlich schneller verstoffwechselt als der Mensch. Darum ist auch die Dosis, die benötigt wird, sogar bei einem kleinen Hund um ein Vielfaches höher als bei einem Menschen. In der Regel dauert es eine Weile und ein paar Blutkontrollen, bis man die richtige Dosis für den Hund ermittelt hat. Danach sollte man ca. halbjährlich die Werte auf die optimale Einstellung hin überprüfen, dafür reicht die Kontrolle des Thyroxins (T4) aus. Wichtig ist, dass man bei einem behandelten Hund das Blut ca. 4-6 Stunden nach der letzten Tablettengabe entnimmt, um einen aussagekräftigen Wert zu erhalten. Der Thyroxin-Wert sollte dann mindestens im oberen Drittel des Referenzbereiches liegen, sonst ist der Patient immer noch nicht optimal versorgt. Im Folgenden zwei konkrete Fallbeispiele.

Andra, der Canis hypothyreoticus hystericus
Der folgende Bericht handelt von betriebsblinden Tierärztinnen und aus dem Nichts ausflippenden Beagledamen … Andra, meine Beagledame, war damals im besten Alter von 7 Jahren und bis dato immer sehr freundlich jedermann und –frau gegenüber. Eine geradezu stoische Ruhe war eines ihrer Hauptverhaltensmerkmale. Sie ließ sich durch nichts und niemanden aus der Ruhe bringen, war immer ausgeglichen, und ein erst ein paar ­Monate altes Blut-Geriatrieprofil, in dem unter anderem auch die Schilddrüsenwerte enthalten sind, bescheinigte ihr beste Gesundheit. Alles so weit in Ordnung und wie immer – bis ich nach einem Umzug meinen Beagle plötzlich nicht wiedererkannte, weil aus dem stoischen Kaltblut schlagartig ein nervöses Vollblut wurde. Das ­Erste, was auffiel, war, dass Madame auf einmal ältere Damen in nicht freundlicher Absicht anging. Sie tat zwar nie etwas, stand aber hysterisch bellend vor den „Omas", das Fell über den ganzen Rücken gesträubt, und war in ihrem Wahn nicht mehr ansprechbar. Dieses Verhalten beschränkte sich anfangs auf die Felder hinter unserem Haus, sodass ich das Ganze zunächst auf einen gewissen, durch den Umzug bedingten Beagle-Größenwahn in Kombination mit Territorialität schob. Denn statt einer Wohnung hatte sie nun ein Haus mit Garten und „eigenen angrenzenden Ländereien". Dass es leider nicht daran lag, stellte ich fest, als die Sache in einem Zoofachmarkt eskalierte. Ich hatte Andra in einer Ecke abgelegt, um mich in Ruhe umschauen zu können, und nicht bemerkt, dass sich ein Exemplar „neues Feindbild von Andra" über sie beugte und sie streicheln wollte. Andra hatte es aber bemerkt, sprang auf und zwickte die Dame in den Bauch. Zum Glück ist nichts passiert! Die Erfahrung, einen Hund zu haben, auf den ich mich nicht verlassen kann, war für mich eine prägendere Erfahrung als für das Opfer, das trotz allem immer noch ganz begeistert von dem „süßen Hundchen" war und sich, im Gegensatz zu mir, des Ernstes der Situation nicht bewusst war.

Ich versuchte zunächst, mit Training gegenzusteuern, allerdings ohne jeglichen Erfolg. Zuhause fiel auf, dass sich Andra zunehmend ­absonderte und von dem einst so geselligen ­Beaglechen nichts mehr zu sehen war, weil sie die meiste Zeit alleine im Kleiderschrank lag. Hunger hat ein Beagle immer, sonst ist es kein Beagle, und ich achte sowieso ständig darauf, dass meine Hunde nicht zunehmen. Also war, was die Baustelle Gewicht angeht, alles wie sonst auch. Mit ihrem Fell ist leider schon seit der Kastration kein Blumentopf zu gewinnen, darum ist mir auch hier nichts Besonderes aufgefallen. Außerdem wiegte mich ja das vor kurzem angefertigte Blutbild in (trügerischer) Sicherheit. Bis ein paar Wochen später ein Freund arglos dahin sagte, dass Andra ja auch so traurig schauen würde. Traurig schauen? Da war doch was? Ich wurde stutzig und mir kam die Schilddrüse wieder in den Sinn. Also ließ ich erneut ein Schilddrüsenprofil anfertigen, und siehe da, innerhalb kürzester Zeit waren die Werte in den Keller gerutscht und die Diagnose Hypothyreose stand fest.

Andra bekam fortan zweimal täglich Thyroxin verabreicht – mit durchschlagendem Erfolg: während das Training überhaupt keine Besserung gebracht hatte, sorgte die Gabe von Schilddrüsenhormonen bereits in der ersten Woche für eine deutliche Entspannung der Situation. Ohne jegliches weiteres Training (das Verhalten war zum Glück noch nicht erlernt!) machte Andra von Woche zu Woche deutliche Fortschritte, und mit dem Erreichen der Zieldosis war auch das Endziel „endlich wieder ein entspannter, Oma-mögender Beagle" erreicht.

So einfach kann es sein, wenn die Schilddrüse ursächlich für die Verhaltensprobleme ist. Seither bekommt Andra regelmäßig ihre Pillchen, und wir fahren beide gut damit. Wenn das Beaglechen die Pillen heimlich wieder erbricht oder aber die Dosis nicht mehr passt, weil die Schilddrüse noch weiter ihre Funktion eingestellt hat, bemerke ich das sofort an ihrem Verhalten älteren Damen gegenüber, die sie ansonsten als potenzielle Streicheleinheiten- oder Leckerchenspendierer sehr zu schätzen weiß. Aber so lange ich die Ursache kenne, ist das ja alles kein Problem.

Max – sprunghaft im Verhalten
Max, ein Dalmatiner-Mischling, wurde uns von einer Hundeschule vorgestellt. Er zeigte eine ­massive Leinenaggression gegen andere Hunde, sodass die Halterin zu dem Zeitpunkt ­vorwiegend nachts mit ihm unterwegs war, um auch ja keinem anderen Hund zu begegnen. Zudem ist er durch Unkonzentriertheit, Unansprechbarkeit, wechselnde Launen und Sprunghaftigkeit im Verhalten sowie der daraus resultierenden Problematik der Schwererziehbarkeit in der Hundeschule aufgefallen. Das Training bei einer wirklich kompetenten Trainerin brachte trotz guter Kooperation der Besitzer keine Fortschritte.

Max’ Blutwerte zeigten, dass der TSH-Wert leicht erhöht war und sich das T4 im unteren Grenzbereich befand. T3 und fT3 wurden leider nicht bestimmt. Auch hier wollte sich der behandelnde Haustierarzt zunächst nicht auf eine Behandlung einlassen, weil ja das T4 noch innerhalb des Referenzwertes lag, ließ sich aber nach Rücksprache mit uns dann doch auf einen Therapie­versuch ein. Die Behandlung wurde umgesetzt, Max bekam Schilddrüsenhormone verabreicht, und siehe da, bereits eine Woche später erhielten wir ein E-Mail der Halterin, wonach sie auf den Spaziergängen, die nun wieder zu den normalen Zeiten mit Hundebegegnungen stattfinden, angesprochen wurde, ob sie einen neuen Hund ­hätte. Ein gelegentliches Anknurren des Erzfeindes von einst kommt zwar vor, aber er lässt sich ansonsten problemlos kontrollieren, ist auf die Halterin orientiert, wesentlich konzentrierter und damit auch leichter führig als zuvor.

Verhalten, Blutwerte und klinische Symptome
Wie bereits erwähnt ist also die ­Diagnose vor allem der subklinischen Hypothyreose oft ein Detektivspiel, bei dem man jedes einzelne vorhandene Mosaiksteinchen zur Diagnose­stellung heranziehen muss. Erst im Zusammenspiel von Verhalten, Blutwerten und klinischen Symptomen ist eine Beurteilung möglich. Wenn sich herausstellt, dass tatsächlich eine Unterfunktion vorliegt, hat man – wie bei den beiden geschilderten Beispielen – die Chance auf eine schnelle Verhaltensänderung in Richtung auf das erwünschte Verhalten. Denn in der Regel bessern sich die Verhaltensprobleme innerhalb sehr kurzer Zeit, oft bereits nach einer Woche der Behandlung mit Schilddrüsenhormonen. Bis sich die körperliche Symptomatik ­bessert, dauert es allerdings länger, hier ist etwas Geduld gefragt.

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