Die dunkle Seite der Mensch-Hund-Beziehungen

Von Claudia Hoetzendorfer

Was bedeutet es für einen Hund, wenn sein Mensch eine psychische Störung oder ein Suchtproblem hat? Wie wirkt sich das auf die Mensch-Tier-Beziehung aus und wann ist der
Moment gekommen, einzugreifen? Clarissa von Reinhardt und Dr. Gislind Wach haben Antworten darauf.

Die Regale der Buchhandlungen sind randvoll mit Ratgebern, die sich um das Thema Verhalten von Vierbeinern drehen. Kaum ein Problem, das nicht angesprochen und von verschiedenen Seiten beleuchtet würde. Nur ein Buch suchte der interessierte Laie lange vergeblich – eines, dessen Schwerpunkt auf dem Zweibeiner in der Mensch-Tier-Beziehung liegt. Eigentlich erstaunlich, wenn man bedenkt, wie häufig Angst, Unsicherheit, Aggression oder Stereotypien bei Hunden ihre Ursache im Verhalten des Menschen haben können.

Peter lebt seit vielen Jahren schon auf der Straße. Selbst im Winter zieht es der 43-Jährige vor, lieber in seinem Schlafsack irgendwo in einem Hauseingang oder in einer Unterführung die Nacht zu verbringen, als in eine Notunterkunft zu gehen. Immer mit dabei, Strudel. Ein kleiner struppiger Mischling, der seinem Menschen nie von der Seite weicht. Selbst dann nicht, wenn Peter mal wieder zu viel getrunken hat, aggressiv wird, Flaschen nach seinem Hund wirft oder nach ihm tritt. Strudel ist ein in sich gekehrtes Kerlchen, der meist irgendwo zwischen Peters Habseligkeiten sein Plätzchen findet. Anfassen lässt er sich nicht, Artgenossen meidet er, und wenn es irgendwo laut wird, versteckt er sich, bis die »Gefahr« vorbei ist.

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