Die 8 besten Tipps für einen entspannten ­Sommer

Von Victoria Burkholder

Der Sommer ist da. Endlich! Wir freuen uns aufs Baden, auf laue Nächte, auf den Urlaub – aber, manchem Hundehalter graut es vielleicht schon vor den heißen Temperaturen? Wir haben für Sie ein paar Tipps zusammengefasst, was Sie bei ­sommerlicher Hitze unternehmen können und auf was Sie achten sollten, damit Sie und Ihr Hund den Sommer genießen und entspannen können.

Tipp 1 – Direkte Sonne meiden
Dass wir Menschen die Mittagssonne meiden sollten, wissen alle und die meisten beherzigen das auch. Aber wussten Sie, dass auch für unsere Hunde die intensive Sonneneinstrahlung zwischen 11:00 und 15:00 Uhr nicht gesund ist? Um die Tiere vor Sonnenbrand oder gar Hautkrebs zu schützen, gilt für sie ebenso wie für uns Menschen: Sonnenbäder in diesen Stunden meiden. Wenn Sie dennoch hinaus müssen, können Sie den Hund zusätzlich an Stellen mit wenig Haaren (Bauch, Ohrspitzen, Innenschenkel) mit unparfümiertem Sunblocker oder spezieller Sonnencreme für den Hund eincremen. Besonders empfindlich sind unpigmentierte Stellen bei hellen oder sehr kurzhaarigen Hunden, bei denen rosa Haut zu sehen ist. Manche Tierärzte empfehlen, auch den Nasenrücken einzucremen, manch andere raten eher davon ab. Wenn Ihr Hund das zulässt, können Sie es versuchen. Die sinnvollste Prophylaxe bleibt aber das Meiden der direkten Sonne zur Mittagszeit – zumal sie dann auch am heißesten ist, aber auch bei bewölktem Himmel besteht die Gefahr eines Sonnenbrandes! Spaziergänge sind besonders anstrengend für ältere Hunde oder solche mit sehr dickem Fell. Normalerweise bietet das Fell des Hundes Schutz gegen die Sonne und ist gleichzeitig so strukturiert, dass es als eine Art Klimaanlage fungiert. Nun gibt es aber auch Rassen, die mit besonders dichtem oder langem Fell gezüchtet werden, so dass diese natürliche Klimaanlage nicht mehr funktionieren kann. Meiden Sie bei starker Sonne und Hitze auch asphaltierte Wege. Die Straßen werden sehr heiß und sind für die ungeschützten Hundeballen sehr unangenehm.

Tipp 2 – Vorsicht bei hohen ­Temperaturen
Manche Hunde mit kurzer Nase haben ein Problem bei heißen Temperaturen. Schaffen Sie Abhilfe, indem Sie kurze Strecken bei Hitze gehen, auf denen Sie zum Abkühlen vielleicht auch an einem See oder Bach vorbeikommen. Aber: Ihr Hund sollte nicht mit einem Riesensprung ins kalte Wasser. Das belastet den Kreislauf. Halten Sie ihn zurück, wenn er mit einem Satz lossprinten will. Kühlen Sie zuerst die Pfoten ab, danach langsam den Rumpf und lassen Sie ihn schluckweise etwas trinken … und dann kann es losgehen. Längere ­Spaziergänge oder gar Wanderungen sollten Sie nur machen, wenn es kühler ist, das bedeutet morgens oder abends. Achten Sie ­besonders auf Erschöpfungsan­zeichen wie starkes Hecheln, Lahmen oder Hinlegen. Legen Sie dann unbedingt eine Pause ein. Normalerweise ist das Hundefell ein perfekter Schutz gegen Kälte und Regen sowie gegen Sonne und Hitze. Ein Scheren des Fells im Sommer stört diesen natürlichen Schutz, allerdings fühlen sich viele Hunde mit gekürztem Fell wohler in der Hitze. Rassen mit sehr langem und/oder sehr dichtem Fell wie Chow-Chows, Huskys oder Neufundländer haben Probleme in sommerlicher Hitze. Hier empfiehlt sich, das Fell zu kürzen. Lassen Sie dies aber unbedingt von einem Fachbetrieb (Hundefriseur) erledigen und sich individuell beraten, denn falsch oder zu kurz geschorenes Fell bietet unter Umständen gar keinen Sonnenschutz mehr!
Übrigens: Schwarze Hunde leiden stärker unter der Hitze als helle!

Tipp 3 – Pfützen und kleine Tümpel meiden
Trinken ist in der Sommerhitze das Wichtigste – für Hund und Mensch. Am besten packen Sie immer eine Flasche Wasser mit ein. Für den schnellen Drink unterwegs eignen sich für den Hund natürlich auch fließende Gewässer wie Bäche und Flüsse oder größere Seen, in denen er, wenn es erlaubt ist, sich zusätzlich mit einem Bad abkühlen kann. Vorsicht aber bei kleinen stehenden Gewässern wie Tümpeln oder auch Pfützen! Sie sind vor allem im Sommer häufig voll von Bakterien und anderen Krankheitskeimen wie zum Beispiel den Erregern der Leptospirose, die sich im aufgewärmten Wasser besonders gut vermehren können. Häufig gelangen die Erreger über den Urin von Nagern in die Pfützen.

Tipp 4 – Vor Zecken und anderen ­Plagegeistern schützen
Die kleinen Blutsauger lieben es warm. Und noch mehr lieben sie es feuchtwarm. Das bedeutet, sie haben jetzt im Sommer Hochkonjunktur. Sie sollten daher auf einen wirksamen Zecken-Schutz achten. Einen bekannten Schutz bieten chemische Spot-on-Präparate. Viele Hundehalter möchten dem Hund aber ungern Chemie verabreichen. Sprechen Sie daher mit Ihrem Tierarzt oder Ihrem Tierheilpraktiker über mögliche Alternativen. Denn Schutz ist wichtig, weil Zecken Krankheitserreger übertragen können. Diese können unter Umständen nicht nur für den Hund, sondern auch für den Halter unangenehm oder gar gefährlich werden. Übrigens sind auch Mücken lästige Plagegeister für Ihren Liebling, und gerade im Urlaub in südlichen Ländern ist damit nicht zu spaßen. Daher ist es zu empfehlen, sich im Sommer auch Mückenspray für den Hund zuzulegen. Entsprechende Produkte gibt es im Fachhandel. Insektenstiche können unter Umständen für den Hund gefährlich (Erstickungsgefahr) werden, wenn sie zu Schwellungen im Maul- bzw. Rachenbereich führen. Leider schnappen viele Hunde gerne nach Wespen, Bienen & Co., so dass Stiche in dieser Region keine Seltenheit sind. Manche Hunde reagieren allergisch, so dass es zu einem anaphylaktischen Schock kommen kann. Beobachten Sie daher den Hund nach einem Stich ­genau. Wichtig: Entfernen Sie den ­Stachel und kühlen Sie nach Möglichkeit die Stelle. Schwillt sie stark an oder ­befindet sie sich im Maul oder Rachen, fragen Sie Ihren Tierarzt um Rat. ­Übrigens: Auch Hummeln stechen.

Tipp 5 – Training ja – aber im ­Schatten
Wer kennt das nicht: An heißen Tagen ist man so schlapp, dass man am liebsten auf der Gartenliege liegen bleiben würde. Nichtsdestotrotz müssen wir uns aufraffen, mit dem Hund raus, trainieren oder vielleicht in die Hundeschule zu gehen. Suchen Sie sich ein schattiges Plätzchen und nicht etwa die Hundewiese in der prallen Sonne. An heißen Sommertagen bietet sich eher Schlepp­leinentraining im Wald an. Der Hund muss zum Beispiel absitzen und warten, darf auf Ihr Signal hin loslaufen, dann im Platz bleiben, über Baumstämme balancieren, eventuell ein paar Leckerchen suchen – und so weiter. Ein solches Training macht auch an einem Hochsommertag Spaß. Auch Apportieren aus dem Wasser ist eine schöne ­Alternative für Sonnentage mit gleichzeitiger Abkühlung. Generell gilt aber: Gehen Sie es langsam an. Der Hund lässt es sich vielleicht nicht immer anmerken, wenn er schon geschafft ist. Tipp: Falls möglich, können Sie Ihre Trainingsstunden in der Hundeschule oder mit dem Trainer in die Abendstunden verlegen – oder in den Schatten …

Tipp 6 – Sommerurlaub mit dem Hund gut planen
Endlich sind sie da, die schon lange ersehnten Sommerferien. Und heute ist es ein Leichtes, mit dem Hund das passende Reiseziel zu finden. Es gibt hundefreundliche Ferienhäuser und Hotels in allen Kategorien, ja sogar eigene Reisebüros, die sich auf Hund und Halter spezialisiert haben. Kleinere Einschränkungen gibt es jedoch, denn das Reiseziel sollte nur so heiß gewählt werden, wie es Mensch UND Hund auch vertragen. Ein Strandurlaub in Spanien oder Italien sollte gut überlegt sein. Auch alte Hunde haben mit Hitze zu kämpfen. ­Überlegen Sie deshalb, ob nicht ein Reiseziel im Norden in Frage kommt. Schweden zum Beispiel. Dort lässt sich herrlicher Badeurlaub mit Hund an zahlreichen Seen oder auch am Meer verbringen – und die Temperaturen sind wesentlich gemäßigter. Wichtig ist für Badeurlaub: Informieren Sie sich vorher, an welchen Stränden Hunde willkommen sind. So vermeiden Sie Enttäuschungen. Außerdem gilt: Nach einem Tag am Strand mit viel Plantschen im Salzwasser sollte das Fell mit Süßwasser ausgespült werden. Außerdem muss dem Hund am Strand immer ein Schattenplatz und frisches Wasser zur Verfügung stehen. Achtung: Nicht alle Sonnenschirme halten die UV-Strahlen gleich gut ab. Achten Sie beim Kauf auf entsprechende Hinweise auf der Verpackung oder fragen Sie nach.

Tipp 7 – Niemals im Auto allein ­lassen
Man kann es nicht oft genug sagen: Man darf den Hund bei Sonne nicht im Auto lassen! Bereits 15 Minuten in einem geschlossenen Wagen bei direkter Sonne sind lebensgefährlich und das Auto wird zum „tödlichen Backofen“. Wenn es mal gar nicht anders geht, so gilt für sommer­liche Aufenthalte im Auto: Nur kurze Zeit bzw. nur im garantierten Schatten (z.B. in einer Parkgarage mit ordentlicher Lüftung oder unter einem Carport), denn die Sonne wandert schnell, und wo eben noch Schatten war, kann bereits einige Minuten später schon pralle Sonne sein. Außerdem ist es wichtig, dass alle vier Fenster geöffnet sind, um Luftdurchzug zu garantieren. Bitte bedenken Sie, dass der Hund dennoch nicht die Möglichkeit haben darf, heraus zu springen. Natürlich sollte dem Hund auch ein gefüllter Wassernapf im Auto zur Verfügung stehen. Es gibt im Handel spezielle Vorrichtungen für die Heckklappe, die diese einen Spalt geöffnet hält, ohne dass sie sich ganz öffnen lässt. Sonnenblenden oder Folien für die Scheiben verhindern zudem direkte Sonneneinstrahlung.

Tipp 8 – Bei Hitzschlag und ­Sonnenstich richtig reagieren
Ist der Hund lange direkter Sonne ausgesetzt oder – so wie im Auto – hohen Temperaturen, kann er einen Hitzschlag bzw. Sonnenstich erleiden. Die Symptome sind: starkes Hecheln, Erbrechen, zeitverzögerte Reaktionen bis hin zu Kreislaufproblemen und Bewusstlosigkeit. Bemerken Sie diese Reaktionen bei Ihrem Hund, bringen Sie ihn sofort in den Schatten. Legen Sie ein kühles, nasses, jedoch nicht mit eiskaltem
Wasser getränktes Handtuch über ihn. ­Wichtig: zuerst auf die Beine, dann auf den Rumpf und zuletzt an den Kopf. Wenn vorhanden, können Sie auch Kühlpacks an Nacken und
Kopf des Hundes drücken. Bieten Sie ihm kleine Mengen Wasser zu trinken an und suchen Sie schnellstmöglich, aber nicht hektisch (der Hund muss ruhig bleiben) einen Tierarzt auf. Gönnen Sie Ihrem Hund anschließend Ruhe, so dass er sich erholen kann.

Die WUFF-Redaktion und das Hundetrainingszentrum Ziemer & Falke ­wünschen Ihnen mit diesen wichtigen Tipps einen entspannten Sommer mit Ihrem Hund.

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