Designer Dogs: Was steckt dahinter?


Es ist ein spannendes Thema zwischen Emotionen und Kontroversen: Die Einkreuzung in der Rassehundezucht. In der vorigen Ausgabe beschrieb die Expertin für Tierzucht und Genetik, Prof. Dr. Irene Sommerfeld-Stur, die für das Verständnis der Problematik wichtigen Grundlagen dieses Themas sowie konkrete Beispiele von zwei definierten Kreuzungsformen. In diesem zweiten und letzten Teil wird eine dritte ­Kreuzungsform beschrieben, zu der bspw. der Labradoodle gehört, dessen Erfinder, der Australier Wally Conron, letztlich die Lawine der dann sogenannten Designerdogs ausgelöst hat. Prof. Sommerfeld-Stur erklärt das züchterische Prinzip der Designerdogs. Der zweite Teil des Artikels führt daher etwas mehr in die Tiefen der Genetik – wenn Sie sich konzentriert und mit etwas Ausdauer darauf einlassen, wird der Lohn ein wirkliches Verständnis des Prinzips der Züchtung von Designerdogs sowie deren Vor- und Nachteile sein. Und spannend ist es allemal – viel ­Vergnügen beim Lesen!

Kurzer Rückblick der Redaktion auf Teil 1
Im vorigen Teil beschrieb Prof. Sommerfeld-Stur die Grundlagen, die für das Verständnis der Bedeutung der Einkreuzung in der Rassehundezucht erforderlich sind. Dabei ging es u.a. um die erhöhte Krankheitsanfälligkeit durch die Inzuchtdepression. Die Unterschiede zwischen Reinzucht und Kreuzungszucht wurden erklärt.

Dass diese heute so wichtige züchterische Maßnahme einer EInkreuzung bei so vielen Züchtern dennoch auf vehemente Ablehnung stößt, macht es nur umso bedeutender, das Thema zu aktualisieren. Denn es sind letztlich die Käufer von Rassewelpen, die Einfluss haben darauf, was gezüchtet wird. Seriöse Aufklärung tut dringend not!

Zudem wurden im ersten Teil Beispiele für bereits durchgeführte Einkreuzungen vorgestellt wie etwa das Kreuzungsprojekt Kromfohrländer und Österreichischer Pinscher, der LUA-Dalmatiner, der Silberlabrador oder der Retromops.

Grundsätzlich gibt es verschiedene Kreuzungsverfahren, die in Abhängigkeit vom erwünschten Ziel eingesetzt werden. Die sog. Veredelungs­kreuzung ist die Methode der Wahl, wenn nur die genetische Varianz einer Rasse vergrößert werden soll. Will man jedoch in eine bestimmte Rasse ein definiertes neues Merkmal hineinbringen, dann kommt die sog. Kombinationskreuzung zur Anwendung. Beide Methoden wurden in der vorigen WUFF-Ausgabe ausführlich beschrieben. Nun geht es weiter mit der sog. Gebrauchskreuzung.

Die Gebrauchskreuzung
Bei einer Gebrauchskreuzung werden sowohl Heterosiseffekte als auch Kombinationseffekte ausgenutzt. Im Gegensatz zu den beiden vorgenannten Kreuzungsformen wird mit den Kreuzungsnachkommen, die auch als Hybriden bezeichnet werden, aber nicht weitergezüchtet. Eine Gebrauchskreuzung ist somit immer ein einmaliges Ereignis, bei dem zwei reinrassige Elterntiere aus verschiedenen Rassen miteinander verpaart werden. Das Ziel ist eine Kombination der Eigenschaften der beiden Rassen im direkten Kreuzungsnachkommen. Damit das funktioniert, sollten die Elterntiere für die Merkmale, die kombiniert werden sollen, homozygot sein und die Merkmale, die kombiniert werden sollen, sollten nach Möglichkeit einfach dominant vererbt werden.

Der Labradoodle
Es war im Jahr 1989, als der ­Australier Wally Conron seine Idee hatte. ­Conron beschäftigte sich schon seit ­längerer Zeit mit der Zucht von Labrador ­Retrievern, die vor allem für die Verwendung als Blindenführhunde gedacht waren. Dabei hörte er immer wieder Klagen, dass die Besitzer ­Allergien gegen die Haare ihrer Hunde entwickelten. Die Idee war nun, einen Hund zu züchten, der die gleich gute Eignung als Blindenführhund hatte wie der Labrador Retriever, bei dem aber eine geringere Gefahr einer ­Allergie besteht. Conron wählte dafür den Weg einer Kreuzung und paarte ­Labrador Retriever mit Großpudeln. Das nicht haarende Fell des Großpudels, das sich dominant vererbte, schien geeignet den Wunsch nach einem weniger allergieauslösenden Hund zu erfüllen. Die Hunde, die aus der Paarung zwischen Labrador Retrievern und Großpudeln entstanden, nannte er Labradoodle. Und mit dem Labradoodle war eine neue Epoche der Hundezucht angebrochen.

Erst kürzlich erregte Wally Conron wieder Aufsehen, als er öffentlich vor der gesamten Welt des Internets bedauerte, mit der Erschaffung des Labradoodles eine Lawine ausgelöst zu haben, die er aus seiner jetzigen Sicht als Katastrophe ansieht. Er hat nicht ganz unrecht – als Lawine könnte man die Flut an sogenannten Designerdogs, die alle nach dem Grundprinzip des Labradoodles gezüchtet werden, durchaus bezeichnen. Ob man diese Lawine tatsächlich als Katastrophe einschätzen muss, ist eine andere Frage.

Das Prinzip der Zucht von ­Designerdogs
Das züchterische Prinzip des Designer­dogs ist uralt. ­Ursprünglich vor allem von Pflanzenzüchtern genutzt ist es heute im Bereich der landwirtschaftlichen Nutz­tierzucht weit ­verbreitet. Fast jede Art Fleisch, die auf unseren Tellern landet, stammt von Tieren, die dem gleichen Kreuzungs­prinzip entstammen wie die Designerdogs.

Das Prinzip ist simpel und basiert auf der Anwendung der ersten Mendelschen Regel. Die erste Mendelsche Regel, auch als Uniformitätsregel bekannt, besagt, dass aus der Paarung zweier Elterntiere, die an einem Genort für unterschiedliche Allele homozygot sind, uniforme, also genetisch und phänotypisch gleiche Nachkommen resultieren.

Wir wollen uns das einmal an einem einfachen Beispiel anschauen. Dazu verwenden wir ein sogenanntes Gametenviereck, das ist eine Tabelle, welche die Kombinationsmöglichkeiten aus den Ei- bzw. Samenzellen der Eltern zeigt. Und wir nehmen als Beispiel das Merkmal Haarlänge. Die Haarlänge wird von einem Genort mit zwei Allelen bestimmt, das Gen K steht für Kurzhaar und ist dominant, das Gen k steht für Langhaar und ist rezessiv. Unsere Beispielshündin hat den Genotyp K / K und ist kurzhaarig, unser Rüde hat den Genotyp k / k und ist langhaarig.

Im Gametenviereck stellt sich die Situation nun so dar (siehe PDF).

Die Welpen können von der Mutter nur das dominante Kurzhaargen bekommen und vom Vater nur das rezessive Langhaargen. Es sind daher alle Welpen genetisch gleich heterozygot und auch im Phänotyp sind alle gleich kurzhaarig. Bei Betrachtung eines einzigen Genortes wirkt das noch nicht so besonders aufregend, da die Nachkommen ja gleich sind wie die Mutter. Wenn man aber zwei oder mehr Genorte berücksichtigt, wird die Sache schon interessanter.

Und dafür wollen wir gleich die ­Labradoodles ins Spiel bringen. Von den beiden Ausgangsrassen interessiert uns beim Pudel das nicht haarende Fell, das sich dominant vererbt, vom Labrador Retriever interessiert uns die Eignung als Blindenführhund, von der wir der Einfachheit halber mal annehmen wollen, dass sie sich ebenfalls einfach dominant vererbt und beim Pudel nur in der homozygot rezessiven Variante vorliegt. Für das Fell wollen wir die Gensymbole H (nicht haarend) und h (haarend) verwenden, für die Eignung als Blindenführhund die Gensymbole BL (geeignet) und bl (nicht geeignet). Wenn wir jetzt als Mutter eine Labradorhündin nehmen, dann hätte sie den Genotyp h / h BL / BL, der Pudelrüde als Vater hätte den Genotyp H / H bl / bl. Im Gametenviereck sieht die Sache jetzt so aus (siehe PDF).

Wieder sind alle Welpen genetisch gleich, alle sind heterozygot in beiden Genorten, tragen aber jetzt eine Kombination aus den beiden dominanten Merkmalen der Elterntiere. Sie haben sowohl das nicht haarende Fell des Pudels als auch die Eignung zum Blindenführhund des Labrador Retrievers. Man kann also mit diesem Kreuzungsprinzip dominante Merkmale zweier Rassen in einem Kreuzungsnachkommen kombinieren. Dazu muss man den Erbgang der gewünschten Merkmale genau kennen und es sollte sicher sein, dass die reinrassigen Elterntiere in Bezug auf die Merkmale, die man kombinieren will, auch wirklich homozygot sind.

Keine Einheitlichkeit bei Nach­kreuzungen von Designerdogs
Damit ist aber das Kreuzungsschema auch schon am Ende. Denn das Prinzip dieser Kreuzungsform ist, dass mit den Kreuzungsnachkommen nicht mehr weitergezüchtet wird. Wenn man das tut, kommt die zweite Mendelsche Regel, die Spaltungsregel zum Tragen. Die besagt Folgendes: Paart man zwei heterozygote Elterntiere, dann spalten Genotypen und Phänotypen bei den Nachkommen in einem bestimmten Zahlenverhältnis auf. Betrachten wir uns diese Regel zunächst wieder einmal am einfachen Beispiel der Haarlänge im Gametenviereck (siehe PDF).

Da die Welpen sowohl vom Vater als auch von der Mutter entweder das dominante Kurzhaargen oder das rezessive Langhaargen erben können, gibt es vier Kombinationsmöglich­keiten, die in drei verschiedenen Genotypen und zwei verschiedenen Phänotypen resultieren können. ­Welchen Genotyp ein Nachkomme dieser ­Paarung trägt, bestimmt der Zufall mit unterschiedlicher Wahrscheinlichkeit. Und jetzt schauen wir uns an, was passieren würde, wenn wir die nicht haarenden und als ­Blindenführhund geeigneten ­Labradoodles untereinander paaren ­würden. Da diese Hunde in beiden Genorten heterozygot sind, also je zwei verschiedene Allele tragen, gibt es in den Geschlechtszellen vier Möglichkeiten der Kombination der Gene für die Haarqualität und für die Eignung zum Blindenführ­hund (siehe PDF).

Wir haben jetzt also eine bunte Mischung verschiedenster Genotypen, von Einheitlichkeit ist keine Spur mehr. Nachdem ein paar von den insgesamt 16 Kombinationsmöglichkeiten identische Genotypen ergeben (gekennzeichnet durch die jeweils gleiche Farbe im Gametenviereck) haben wir nun folgende Genotypenverteilung (siehe PDF).

Es ergeben sich also 9 ­verschiedene Genotypkombinationen mit unterschiedlicher Häufigkeit. Bei den ­Phänotypen ist die Vielfalt nicht ganz so groß, von den 16 ­Kombinationen sind neun, die nach wie vor die gewünschte Kombination eines nicht haarenden als Blindenführhund tauglichen Hundes ergeben, je drei, die die Kombination der ursprünglichen Eltern tragen, also entweder haaren und als Blindenführhund tauglich sind, oder nicht haaren, aber keinen guten Blindenführhund ergeben. Und einer tritt auf, der haart, aber als Blindenführhund nicht geeignet ist.

Das Problem dabei ist, dass diese Zahlenverhältnisse die statistische Wahrscheinlichkeit angeben, die aber bei kleinen Tierzahlen auch sehr stark abweichen kann. Bei einem einzelnen Wurf könnte es in unserem Beispiel also durchaus passieren, dass entweder alle Welpen haaren und als Blindenführhund untauglich sind, oder aber auch lauter nicht haarende tolle Blindenführhunde geboren werden. Fakt ist, es ist nicht vorhersehbar, welche Eigenschaften die Nachkommen zweier Kreuzungstiere haben.

Auch Rückkreuzung von Designerdogs bringt nichts
Und noch komplizierter wird es, wenn nicht nur zwei Merkmale durch die Kreuzung kombiniert worden sind, sondern mehrere. Es bringt in diesem Fall auch nichts, wenn man die Kreuzungstiere mit einer der Elternrassen rückkreuzt. Auch das wollen wir uns im Gametenviereck anschauen. Zunächst kreuzen wir einen Labradoodle mit einem reinen Labrador. Beim Labradoodle gibt es in den Geschlechtszellen vier mögliche ­Kombinationen, beim Labrador nur eine (siehe PDF).

Bei den Nachkommen gibt es daher ebenfalls vier verschiedene Kombinationsmöglichkeiten für den Genotyp, von denen zwar alle als Blindenführhund geeignet wären, aber nur zwei ein nichthaarendes Fell hätten.

Und nun die Rückkreuzung mit einem Pudel (siehe PDF).
In diesem Fall wären von den vier möglichen Phänotypen nur zwei als Blindenführhund geeignet, alle vier hätten aber ein nicht haarendes Fell. Labradoodles und alle übrigen sogenannten Designerdogs sind also im züchterischen Sinn Hybriden aus einer Gebrauchskreuzung und sollten selbst nicht mehr in der Zucht eingesetzt werden. Viele Züchter, speziell im amerikanischen Raum, tragen diesem Prinzip Rechnung, indem sie Welpen aus Gebrauchskreuzungen bereits kastriert abgeben. In züchterischer Hinsicht eine sinnvolle Maßnahme, aus veterinärmedizinischer Sicht und im Sinn des einzelnen Hundes aber eine fatale Angelegenheit, die dem jungen Hund die Chance auf eine normale artgerechte Entwicklung nimmt. Das Prinzip des Designerdogs á la Labradoodle hat sehr schnell Schule gemacht. Inzwischen gibt es eine unübersehbare Flut an Rassenkreuzungen, die als Designerdogs vermarktet werden. Auf der Seite des ACHC (American Canine Hybrid Club) werden insgesamt mehr als 700 von diesem Club anerkannte Designerdogvarianten aufgelistet (www.dogbreedinfo.com/americancaninehybridclub.htm).

Angesichts dieser Unzahl und vor allem angesichts der zum Teil abstrusen Rassekombinationen ist das heutige Entsetzen von Wally Conron durchaus verständlich. Denn es ist nicht anzunehmen, dass jede dieser Rassekombinationen auf der Basis eines gut durchdachten und sinnvollen Kreuzungsplans unter Berücksichtigung von Dominanzverhältnissen und Kombinationseignung stattgefunden hat. Viel eher ist zu befürchten, dass entweder viele einfach »passierte« unbeabsichtigte Paarungen im Nachhinein als Designerdog hochstilisiert werden, oder dass die Nachfrage nach besonders exotischen Designerhunden den Markt ankurbelt und viele »Züchter« einfach auf diesen Zug aufspringen. Zumal die Verkaufspreise von Designerdogs oft weit über dem Verkaufspreis eines reinrassigen Welpen liegen.

Wenn’s ums Geld geht
In diesem Modeboom liegt auch eine große Gefahr. Denn das »schnelle Geld«, das sich manche Menschen erwarten, verführt zu kritiklosem Einsatz von Hunden zur Produktion von Designerdogs. Das Konzept der Gebrauchskreuzung macht aber eine sorgfältige Auswahl der Zuchttiere nicht überflüssig. Designerdogs sind nicht automatisch gesünder, nur weil sie mehr heterozygote Genorte haben. Wenn die Elterntiere gleiche Defektgene tragen, können die sehr wohl bei den Kreuzungstieren in homozygoter Form zusammentreffen und zu Merkmalsträgern des Defektes führen.

So erinnere ich mich an eine als Gebrauchskreuzung gedachte Paarung zwischen einem Golden Retrie­ver und einem Labrador Retriever, deren Nachkommen alle an schwerer HD litten. Wenn die Elternrassen gleiche genetische Belastungen tragen, ist die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von genetisch bedingten Erkrankungen genau so groß wie in der Reinzucht. Bei einer verantwortungsvollen Zucht von Designerdogs sollten die Elterntiere daher genau so wie in der Reinzucht auf die rassetypischen Erkrankungen hin untersucht werden. Und der Zuchteinsatz von kranken Tieren ist in der Gebrauchskreuzung genau so obsolet wie in der Reinzucht.

Problematisch kann es auch dann werden, wenn Rassen gekreuzt werden, die sehr unterschiedlich im Körperbau sind. Dann kann es zu unharmonischen Kombinationseffekten kommen, die zu Fehlbelastungen im Bereich der Extremitäten und/oder der Wirbelsäule führen. Ungünstige Kombinationseffekte können sich auch im Bereich von Verhalten und Wesen ergeben. Und Designerdogs bedürfen natürlich ganz genau so wie Rassehunde einer sorgfältigen Aufzucht und Primärsozialsation.

Das Konzept des Designerdogs hat seine Vorzüge. Im Gegensatz zum normalen Mischling ist bei überlegter Auswahl der Elternrassen der Phänotyp etwa genau so gut vorhersagbar wie bei einem reinrassigen Hund. Dazu kommt ein unspezifischer Heterosiseffekt, der in einer allgemein besseren Fitness der Nachkommen resultiert. Angesichts der zum Teil beängstigenden Häufung von genetisch bedingten Erkrankungen in den meisten Hunderassen wären Designerdogs somit durchaus eine Konkurrenz für Rassehundezüchter. Vorausgesetzt es wird bei der Zucht und Auswahl der Elterntiere die gleiche Sorgfalt gehegt wie bei der Zucht von Rassehunden.

Eurasier und Elos
Natürlich kann man eine Zweirassenkreuzung auch als Basis der Zucht einer ganz neuen Rasse einsetzen. Ein inzwischen schon langjährig bewährtes Beispiel ist der Eurasier, der ursprünglich aus einer Kreuzung zwischen Wolfsspitz und Chow Chow entstanden ist. Später wurde dann noch ein Samojede eingekreuzt. Ein anderes neueres Beispiel ist der Elo, entstanden aus Eurasier, Bobtail und Chow Chow – gewissermaßen eine Erweiterung des Eurasierkonzepts. Der Weg von den ersten Kreuzungen bis zur durchgezüchteten Rasse ist allerdings ein langer und birgt immer die Gefahr einer zu starken Einengung der genetischen Varianz. Denn wie immer man es dreht, will man Uniformität in Bezug auf den Phänotyp erreichen, dann geht das nicht ohne Selektion und Homozygotierung. Und dann nützt auch die ganze Kreuzungsherkunft einer Rasse nichts – dann kommt es zum Auftreten von Inzuchtschäden.

Fazit
Kreuzungszucht ist ein Zuchtverfahren, das ebenso wie Linienzucht und Selektionszucht seine Berechtigung auch in der Hundezucht hat. Es erfordert in jedem Fall eine sorgfältige Auswahl der Kreuzungspartner und genaue Überlegungen zum Ziel der Kreuzung. Dogmatische Ablehnung der Kreuzungszucht ist genauso bedenklich wie kritikloses Draufloskreuzen. Und eines sollte man vielleicht auch immer im Hinterkopf haben: So manche Rasse wäre heute vielleicht schon ausgestorben, wenn nicht in der Vergangenheit immer wieder mal – beabsichtigt oder unbeabsichtigt – ein rassefremder Rüde zum Zug gekommen wäre.

INFORMATION

Zitierte Literatur

  • Bannasch, D. et al. (2008): Mutations in the SLC2A9 Gene Cause Hyperuricosuria and Hyperuricemia in the Dog. Plos Genetics. 4(11), 1-8
  • Wetzstein, K. (2009): Österreichi­scher Pinscher – Krankheitsprofil und Einfluss des Inzuchtkoeffizien­ten auf die Wurfgröße. Diplom­arbeit Veterinärmedizi­nische ­Universität Wien

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