Der Körperbau: Das vernachlässigte Kriterium beim Welpenkauf

Von Eva Holdegger-Walser

Unsere Gedanken an einen zukünftigen Welpen sind stets begleitet von großen Hoffnungen und Träumen. Der Agility-Fan wünscht sich einen zukünftigen Meisterschafts-Hund der Bootsbesitzer einen Hund der gerne schwimmt, der Natur-Fan einen ausdauernden Begleiter für lange Wanderungen, die gehbehinderte Dame ein kuscheliges Schoßhündchen, der Assistenzhunde-Ausbilder einen stabilen, leicht trainierbaren Hund.

Die meisten Käufer und Züchter entscheiden sich viel zu früh für »ihren« Welpen –sehr oft anhand von Geschlecht und Farbe. Das Wissen, dass im Durchschnitt 50 % der Welpen weder für die Zucht noch für den Sport geeignet sind, selbst bei der bestmöglichen Verpaarung, ist noch viel zu wenig verbreitet.

Welpen mit einer besonderen Farbe werden immer zuerst ausgewählt
Bei bunten Würfen ist erfahrungsgemäß die Farbe ausschlaggebend für die Wahl des Welpen, bei einfarbigen Welpen oft die Illusion »der Welpe hat mich ausgewählt«. Im Alter von vier Wochen sind alle Welpen niedlich, eine verlässliche Aussage betreffend Temperament und Körperbau lässt sich aber in diesem frühen Stadium der Entwicklung nicht machen. Gelegentlich werden Wesens- und Temperament-Tests durchgeführt. Den Körperbau ihrer Welpen begutachten jedoch die wenigsten europäischen Züchter. In den USA werden die Welpen erfolgreicher Züchter sehr oft mit dem bekannten Puppy-Puzzle-Test analysiert und aufgrund des Ergebnisses für die Weiterführung der Zucht ausgewählt oder in das passende Heim vermittelt. Bis jetzt gab es leider keine deutsche Literatur über diese frühe, relativ einfach durchzuführende Testmethode. Das hat sich geändert. Seit April 2021 ist das umfassende und leicht verständlich geschriebene Buch »Welpentest und Hundeanalyse« auf dem Markt (siehe Kasten).

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