Der Ethopädagoge Hubert Asam lehrt artgerechte Erziehung. Sie beruht auf innerartlicher Kommunikation und dem Leben als Gemeinschaft. Macht man es richtig, klappt das Leben mit dem Hund – ganz ohne Leine. »Das Wesen der Hunde ist Teilen«, so Asam im WUFF-Interview. Zu teilen sei ihnen angeboren. Dieses Prinzip wahrzunehmen und umzusetzen kann bei Hund und Mensch viel bewirken. Als »Kleiner Wolf« bezeichnet Asam das, was Hund und Mensch gemeinsam ist. »Kleiner Wolf« heißt mittlerweile auch ein Netzwerk von Menschen, die diese Philosophie und daraus resultierende Handlungspraxis unterstützen und lehren.
Als Hundetrainer möchte sich Hubert Asam nicht verstehen. Schon das Wort an sich zeugt für ihn von einem Denkfehler. Ungeachtet der angewandten Technik impliziert »Hundetraining« für Hubert Asam, dass das Problem beim Hund läge: Der Trainer signalisiert dem Hund, dass dieser etwas für den Menschen tun muss. Macht er es, wird er belohnt. Macht er es nicht, wird er bestraft oder im schlimmsten Fall ignoriert. Hierbei ist die Motivation stets die Belohnung, welche der Hund am Ende erhält. Apportieren wird zu einem Befehl, der den Hund aus seiner freien Entscheidung heraus dazu zwingt, etwas zu tun, das ihm sinnlos erscheint.