Deklaration von Hundefutter: Gutes Hundefutter erkennen

Von dogodu-Information

Woran erkenne ich gutes Hundefutter? Die Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten. Den ersten Blick werfen die meisten Hundefreunde zuerst auf die Zutatenliste. Doch die Deklaration der Hersteller kann verwirrend sein. Oft werden alle legalen Mittel ausgeschöpft, um die Zutaten besser aussehen zu lassen, als sie tatsächlich sind. Um auf diese Werbetricks nicht hereinzufallen, muss man sich etwas tiefer in das Thema Deklaration einarbeiten.

Foto: Adobe Stock / Chalabala

Die Gesetzeslage: wie muss die Deklaration beim Hundefutter aussehen?

Es gibt klare Vorgaben zur Deklaration von Hundefutter nach der EU-Verordnung (EG) Nr. 767/2009. Das Gesetz bezieht sich zum einen auf die Auflistung der Zusammensetzung, also der Zutaten. Zum anderen gibt es Vorschriften für die Angaben zur Zusammensetzung der Bestandteile. Hierfür muss das Hundefutter im Labor analysiert werden. Wie auch bei Lebensmitteln für Menschen muss die Angabe der Zutaten in absteigender Reihenfolge nach dem jeweiligen Gewicht deklariert werden. Was zuerst auf der Zutatenliste steht, ist also am meisten enthalten, was ganz hinten steht, am wenigsten.

Wichtig zu wissen: Es gibt die sogenannte geschlossene Deklaration und die offene Deklaration. Gesetzlich verpflichtend ist nur die geschlossene Deklaration. Bei dieser Form darf der Hersteller die Inhaltsstoffe in Sammelbegriffen zusammenfassen. Er kann also beispielsweise „Getreideerzeugnisse“ schreiben, anstatt die einzelnen Getreidesorten aufzulisten.

Bei der offenen Deklaration werden alle Inhaltsstoffe detailliert aufgeführt. Hersteller von gutem Hundefutter machen dies freiwillig, wie zum Beispiel die Firma Josera bei ihrem Hundefutter. Darüber hinaus gibt es auch eine gemischte Deklaration oder eine halboffene, bei der einzelne Inhaltsstoffe zusammengefasst und andere detailliert aufgeführt werden. Bei dieser Variante muss man besonders gut hinschauen, denn auf den ersten Blick sieht die Deklaration sehr transparent aus. Tatsächlich wird aber vor allem bei der gemischten Deklaration gerne auch getrickst.

Worauf sollte ich beim Hundefutter achten?

Wie deklariert werden soll, ist nun klar. Doch woran erkennt man gutes Hundefutter? Gutes Hundefutter enthält mehr Fleisch als Getreide. Hunde sind Fleischfresser, geringe Mengen an Getreide können ihrer Verdauung helfen. Doch Getreide ist sehr viel billiger als Fleisch, deswegen enthält billiges oder schlechtes Hundefutter oft viel zu viel Getreide. Zu viel Getreide ist aber nicht gut für den Hund. Es hat zum einen keinen hohen Nährwert und kann ihm zum anderen sogar schaden.

Bei der Deklaration sollte man auf folgenden Trick der Futtermittelindustrie nicht hereinfallen:

Damit das Hundefutter besser aussieht, können Hersteller viele unterschiedliche Getreidesorten zusetzen und diese dann einzeln aufführen. Somit ist jede einzelne Getreidesorte im Futter weniger enthalten als das Fleisch. Das Fleisch steht dann an erster Stelle und erst danach folgen die einzelnen Getreidesorten. Würde man die Getreidesorten aber zusammenrechnen, enthielte das Futter mehr Getreide als Fleisch. Dieser legale Trick ist leider verbreitet.

Der Unterschied zwischen tierischem Mehl und Fleischmehl

Ein wichtiger Unterschied kann beim Lesen der Deklaration schnell übersehen werden. Vor allem Trockenfutter enthält häufig getrocknete und zu feinem Mehl vermahlene tierische Erzeugnisse. Die Bezeichnungen lauten zum Beispiel „Geflügelfleischmehl“ oder „Geflügelmehl“, Lammfleischmehl“ oder „Lammmehl“ usw. Der Unterschied zwischen Fleischmehl und Mehl ist aber entscheidend. Denn beim Fleischmehl handelt es sich tatsächlich um reines, proteinreiches Fleisch, das getrocknet und zu Mehl vermahlen wurde. Das Mehl (zum Beispiel Geflügelmehl) besteht aber nicht hauptsächlich aus Fleisch, sondern aus tierischen Nebenerzeugnissen (Schlachtereiabfällen) wie zum Beispiel den Füßen oder Schnäbeln. Mehl aus tierischen Nebenerzeugnissen ist in der Regel minderwertiger und hat einen niedrigeren Proteingehalt. Sehr gut ist Trockenfutter mit reinem Trockenprotein aus Fleisch, z. B. Geflügelprotein. Wenn es außerdem kaum Zusatzstoffe enthält, um so besser.

Auf die Deklaration der Fette achten

Auf die Deklaration der Fette sollte man genau achten. Hunde brauchen tierische Fette. Die Qualität der Fette spielt eine große Rolle, am besten sind sie unbehandelt und liegen in natürlicher Form vor. Idealerweise sollte das Fett genau deklariert sein. Anstatt „tierische Fette“ geben Hersteller von gutem Hundefutter genau an, um welches Fett es sich handelt wie beispielsweise „Hühnerfett“. Das ist auch wichtig für Hunde mit Allergien.

Wie sieht es mit Zusatzstoffen aus?

Hundefutter enthält oft Zusatzstoffe wie Konservierungsmittel, synthetische Vitamine und manchmal sogar Aromastoffe. Viele Zusatzstoffe werden zugesetzt, um minderwertige Inhaltsstoffe auszugleichen. Grundsätzlich gilt hier: je weniger, desto besser. Gutes Hundefutter sollte möglichst wenig Zusatzstoffe enthalten.

Die analytischen Bestandteile verstehen

Zur Deklaration gehören nicht nur die Zutaten, sondern auch die sogenannten analytischen Bestandteile. Der Hersteller muss das Hundefutter im Labor auf seinen Nährwert untersuchen. Die analytischen Bestandteile geben Hundebesitzern zumindest einen Eindruck davon, ob das Futter seinen Liebling mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt oder nicht. Für die Beurteilung der Qualität des Hundefutters sind diese Angaben jedoch nicht ausreichend.

Folgende analytische Bestandteile sind Pflichtangaben:

  • Rohasche
  • Rohprotein
  • Rohfett
  • Rohfaser
  • Feuchtegehalt

Was ist die Rohasche?

Die Rohasche ist das Ergebnis einer Erhitzung des Futters auf 550° im Labor. Das Futter zerfällt dann in seine anorganischen Bestandteile, die wiederum gemessen werden können. Ein Zweck dieser Messung ist die Ermittlung des Gehaltes an Mineralien wie Magnesium, Kalzium oder Phosphat. Der Rohaschegehalt ist aber auch jener Anteil des Futters, den der Darm des Hundes nicht verstoffwechseln kann. Er sollte idealerweise nicht zu hoch ausfallen, da dies oft ein Hinweis auf die Verwendung von zu viel Knochen ist. Am besten liegt der Wert bei unter 10 % bei Trockenfutter bzw. unter 2 % bei Nassfutter.

Was ist das Rohfett?

Das Rohfett gibt den Fettgehalt des Hundefutters an, ohne jedoch die Fettqualität zu unterscheiden. Der ideale Wert liegt bei über 5 % bei Trockenfutter und über 1 % bei Nassfutter.

Was ist die Rohfaser?

Unter der Rohfaser werden die unverdaulichen Bestandteile des Futters bezeichnen. In der Regel handelt es sich um Ballaststoffe bzw. pflanzliche Faserstoffe. Der Rohfaseranteil sollte nicht über 5 % betragen. Ein zu hoher Wert weist auf einen hohen Anteil an Getreide hin.

Was ist das Rohprotein?

Unter Rohprotein ist die Gesamtmenge des Proteins im Futter aufgeführt. Dazu zählt nicht nur das tierische Protein, sondern auch pflanzliches. Über die Qualität der Proteine sagt dieser Wert leider nicht viel aus, da auch unverdauliche oder nicht essenzielle Proteine dazugehören. Der Wert sollte bei Trockenfutter höher als 18-25 % und bei Nassfutter höher als 5,5 % liegen.

Fazit: Die Deklaration von Hundefutter ist nicht ganz einfach zu verstehen. Durch die Art der Deklaration können Futtermittelhersteller sogar einen niedrigen Fleischanteil verschleiern. Gutes Hundefutter besteht aus hochwertigem, tierischem Protein. Es enthält nicht zu viel Getreide und keine unerwünschten Zusatzstoffe.

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