Das Europäische ­Hundemuseum

Von Anton Schoberwalter

Im Europäischen Hundemuseum im Kloster Marienberg (Burgen­land) können Hundefreunde einen Blick in die lange gemeinsame Geschichte von Mensch und Hund werfen. Und – ungewöhnlich für Museen – ist dort auch der vierbeinige ­Gefährte des Museumsbesuchers willkommen.

Kein anderes Tier begleitet den Menschen schon so lange wie der Hund. Als ­Jagdgefährte, Wächter, Zugtier oder Hüter der Herden – die Liste ließe sich lange fortsetzen – leben Hunde seit Zehntausenden von Jahren in engster Gemeinschaft mit den Menschen. Die Geschichte der Menschheit wäre ohne den Hund wahrscheinlich ganz anders verlaufen.

Im Europäischen Hundemuseum im Kloster Marienberg im Burgenland, (das Kloster wurde 1195 (!) gegründet – wird die gemeinsame Geschichte von Mensch und Hund eindrucksvoll dokumentiert. Viele Facetten der Mensch-Hund-Beziehung werden anhand von Objekten, Bildern und Skulpturen beleuchtet. Dabei wird klar, wie vielfältig sich diese Beziehung im Lauf der Geschichte manifestierte. Der Bogen spannt sich vom verwöhnten Liebling bis zur geschundenen und missbrauchten Kreatur. Es stimmt schon nachdenklich, wozu Menschen im Umgang mit Tieren fähig waren und sind!

Wissen & Wissenschaft
Das Klostergebäude ist ein stimmungsvoller Rahmen für das Museum. Um den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen gibt es reichlich Sitzgelegenheiten mit Büchertischen. So kann das Gesehene mit entsprechender Literatur noch vertieft werden. Dazu können die Besucher auch „Hundemusik" – von Meisterwerken der Romantik bis zur „Entspannungsmusik" für Hunde – genießen.

Das Hundemuseum wird zunehmend zu einer Stätte der wissenschaftlichen Forschung. Das reiche Literatur­angebot und die Objekte des Museums bilden für Dissertationen oder Diplomarbeiten zum Thema Hund wichtige Impulse. Ein großzügig illustrierter Katalog bietet viele interessante Beiträge zur gemeinsamen Geschichte von Mensch und Hund.

Sonderausstellung Jagdhunde – von den Kelten bis heute
Im Jahr 2012, das durch das Groß­ereignis der Welthundeausstellung in Salzburg und die Feierlichkeiten zum hundertjährigen Bestehen des Österreichischen Jagdgebrauchshunde­verbandes (ÖJGV) geprägt ist, wird es eine zusätzliche Sonderausstellung geben. Unter dem Titel „Jagdhunde in Österreich – von den Kelten und Römern bis in die Gegenwart" sind viele interessante Objekte zu diesem Thema zu sehen. Diese stammen großteils aus privaten Sammlungen (v. a. aus Klöstern und Schlössern) und sind normalerweise nicht öffentlich zugänglich.

Hunde dürfen grundsätzlich in das Museum mitgenommen werden, sie sollten allerdings „museumstauglich" sein. Alternativ können Hunde im Auto auf dem schattigen Parkplatz – nach einem Auslauf im Gelände neben dem Parkplatz – verwahrt werden.

Lohnende Ausflugsziele
Das Museum liegt vielleicht etwas abseits (ca. 100 km von Wien oder Graz entfernt), ist aber über Schnellstraßen und Autobahnen bequem zu erreichen. Außerdem bieten sich ­einige Sehenswürdigkeiten in der nächsten Umgebung für ein Tagesprogramm an, z.B. die Altstadt von ­Köszeg oder die Ritterburg Lockenhaus. Sehr beliebt ist bei den Besuchern des Hundemuseums ein Abstecher zum „Naturdenkmal Kastanienbäume" im benachbarten Liebing. Auf Anfrage wird individuell ein Tagesprogramm zusammengestellt.

Info

Europäisches Hundemuseum
A-7444 Kloster Marienberg ­(Burgenland)

geöffnet: 1. Mai – 26. Oktober, jeweils sonn- und feiertags 14 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung 

Info: Anton Schoberwalter
Tel. 02611 2292antonschoberwalter@yahoo.de www.kulturimkloster.at

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