Darauf müssen Hundehalter im Herbst achten

Von Monica Sterle

Berlin (APA/dpa) – Hunde im Herbst – das ist nicht ohne. Denn Kastanien, Walnüsse Co können giftige Substanzen enthalten. Das Spielen damit kann für den Hund tödlich enden. Aber auch daheim lauern Gefahren.

Fallen im Herbst die Blätter, findet sich im Laub auch so manche Nuss oder Kastanie. Sie wecken bei vielen Hunden den Spieltrieb. Doch die scheinbar harmlosen Früchte können bei Hunden lebensbedrohliche Vergiftungen auslösen. Halter sollten beim Gassi gehen also genau hinschauen, womit das Tier spielt, rät Tina Hölscher, Tierärztin bei der Tierschutzorganisation „Aktion Tier“. Die grünen Fruchtschalen der Walnüsse etwa enthalten oft giftige Schimmelpilze. Sie können das Nervensystem angreifen und für das Tier unter Umständen tödlich sein. Besonders heikel: Die Substanzen sind mit bloßem Auge nicht zu erkennen. So kann das Kauen auf einer einzigen Walnuss für Vierbeiner tödlich enden.

Torkeln und Erbrechen als Warnsignale
Schon nach kurzer Zeit zeigen sich dann unter Umständen typische Vergiftungssymptome beim Tier: Torkeln, Erbrechen, Lethargie zählen zu den harmloseren Folgen. Eine höhere Menge Gift kann zu Herzrasen, einer hohen Atemfrequenz und Krämpfen wie bei einem epileptischen Anfall führen, erklärt Hölscher. Auf Berührungen reagiert der Hund dann oft panisch. Auch vermehrter Speichelfluss kann ein Indiz sein.

Aber nicht nur Walnüsse, sondern auch Kastanien bergen Gefahren für Hunde: Einmal im Übereifer verschluckt, können sie je Größe des Tieres zu einem Darmverschluss führen. „Der Hund erbricht sich jedes Mal, wenn er etwas frisst“, erklärt Hölscher. Viel schlimmer aber ist, dass die vom Verschluss betroffene Stelle der Darmwand nicht mehr durchblutet wird und abstirbt. Dann könne nur noch eine Operation den Hund retten.

Macadamianüsse sind Gift für Hunde
Verhält sich der Hund apathisch oder zeigt Unwohlsein, sollten Halter zum Tierarzt gehen. Das gilt auch, wenn er die ersten Anzeichen einer Vergiftung zeigt, rät Tina Hölscher. Ansonsten kann dies tödlich für das Tier enden. Damit es gar nicht so weit kommt, ist es aber besser von vornherein auf alternatives Wurfspielzeug zurückzugreifen. Gefahren lauern aber auch zu Hause. Wird es draußen ungemütlich, sorgen Schokolade und Nussgebäck beim Menschen für einen Endorphinschub – doch Hunde können sie vergiften. Frisst das Tier etwa Macadamianüsse, kann es zu Erbrechen, Bauchschmerzen, Lahmheit, Zittern und Fieber kommen. Die Symptome zeigen sich oft nach weniger als 12 Stunden.

Weintrauben, Rosinen und Schokolade auch gefährlich
Bei Weintrauben sowie Rosinen können akutes Nierenversagen und Tod innerhalb von 24 bis 72 Stunden eintreten, erklärt die Tierärztin. Gefährlich für Hunde kann bereits eine Dosis von 10 bis 30 Gramm Weintrauben pro Kilogramm Körpergewicht werden. Und auch Schokolade sollte man immer gut verstecken. Denn Hunden und Katzen fehle ein Enzym, um das in Schokolade enthaltene Theobromin abzubauen. „Schon eine halbe Tafel Zartbitterschokolade kann für einen Yorkshire-Terrier tödlich sein“, warnt Hölscher.

Schnell handeln beim ersten Verdacht
Um das Tier zu retten, muss die Giftaufnahme verhindert werden. Dazu spritzen Tierärzte sie ein Mittel, das Erbrechen auslöst. „Dies nützt jedoch nur etwas, wenn die Spritze etwa ein bis zwei Stunden nach der Aufnahme der Schokolade erfolgt“, gibt Hölscher zu bedenken. Ist der Zeitraum überschritten, kann der Tierarzt nur noch versuchen, die Giftstoffe durch die Gabe von Aktivkohle zu binden. Deshalb sollten Halter beim Verdacht auf eine Vergiftung schnell reagieren.

 

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