Continental Bulldogs

Von Gerald Pötz

Conti-Day in München

Wie in WUFF bereits ­mehrfach berichtet, gibt es eine noch junge Rasse mit dem Namen ­Continental Bulldog, kurz ­„Conti“ genannt. Man bekommt ­Hunde dieser Rasse jedoch selten zu ­sehen, weshalb WUFF eine ­einzigartige Gelegenheit ­genutzt hat, viele Contis auf einem Fleck zu sehen: Auf dem ersten ­Conti-Day in München.

Der Continental Bulldog ist ein spannendes und gut dokumentiertes Beispiel, wie man aus einer kranken sog. Qualzucht­rasse (als welche u.a. der English Bulldog gilt) wieder eine gesunde Rasse machen kann. Anfang der 1990-er Jahre erkennt die Schweizer Bulldog-Züchterin Imelda Angehrn die Probleme in der Zucht der English Bulldogs und ­fordert die Abkehr von falschen Zuchtzielen, ansonsten sei das ­Überleben dieser Rasse in Frage gestellt. Als Weg zu einer wesentlichen Verbesserung der gesundheitlichen ­Situation sieht sie die Rückzüchtung auf den ursprünglichen, leichten und beweglichen Typ. Das erklärte Ziel war es, einen Hund zu züchten, der ein typischer Bulldog – mit all den unbestritten auch guten Eigenschaften der Rasse – bleiben soll, dies jedoch ohne die tierschutzrelevanten Qualzuchtmerkmale.

Unter diesen Voraussetzungen entstand unter Einkreuzung des Olde English Bulldogs eine neue – gesündere – Rasse, der Continental Bulldog. Mehr darüber finden Sie im WUFF Online-Artikel­archiv (www.wuff.eu). Doch jetzt zum Conti-Day in München:

Es ist Mitte Juli und ich befinde mich im Ortsteil Germering in München beim Polizeihunde-Sportverein (PSSV) Neuaubing-Germering. Ein sehr schön gelegener Hundeplatz, den es bereits seit 60 Jahren gibt. Vor Ort ein engagiertes und freundliches Vereins-Team, das für einen reibungslosen Ablauf sorgt. Ein Vorstandsmitglied beklagt, dass die Hundesportler immer weniger werden und die „städtischen Problemhunde aus den Tierschutzimporten“ immer mehr zunehmen. Also, wenn Sie aus dem Raum München und Hundesportler sind, besuchen Sie doch diesen Verein, der auf mich einen sehr ordentlichen Eindruck macht.

Der veranstaltende Verein war aber der Continental Bulldog Swiss Club (CBSC). Neben den sehr sympathischen ­Hunden sind mir auch deren sympathische Leinenhalter aufgefallen, was ja nicht immer der Fall ist. Bei so manchen anderen Rasse-Treffen kommen einem ja manchmal ganz arge Gestalten unter. Als Erstes ist mir aufgefallen, dass ausnahmslos alle Contis freundlich gegenüber jedermann sind und sich – sobald man sich hinhockt – mit voller Körperkraft herdrücken. Das gefällt mir wirklich gut. Das bekannte tolle ­Bulldog-Wesen in gesunden Körpern. Was will man mehr?

Da die Contis ein noch etwas uneinheitliches Erscheinungsbild haben, war es besonders interessant, so viele Hunde (56!) auf einem Fleck zu sehen. Von ­athletisch bis pummelig war alles vertreten. Aber Schönheit ist ja bekanntlich nicht alles, und daher gab es auch einen kleinen Wesenstest, an dem über 30 Hunde teilnahmen. Über raschelnde Folie gehen, Menschengruppe, Schirm­aufspannen, Ratsche etc. waren gefordert. So gut wie alle Hunde haben den Parcours gelassen gemeistert. Wesensstark und in sich ruhend.

Am Ende der Veranstaltung haben einige Conti-Halter ihre Hunde auf dem Hundeplatz abgeleint und frei laufen ­lassen. Das waren locker 10-15 Hunde, die da herumgelaufen sind. Überraschend war für mich, dass es keine ernsthaften Auseinandersetzungen gegeben hat. Klar verträgt sich nicht jeder mit jedem, aber die Hunde haben ein normal intaktes Sozialverhalten. Ein gelungenes Hundetreffen fand in der Münchner Abendsonne so sein Ende. Laut Veranstalter soll es künftig jedes Jahr einen Conti-Day geben.

WUFF-Information
Continental Bulldog Swiss Club (CBSC):
www.continental-bulldog-swiss-club.ch
Polizeihunde-Sportverein (PSSV) Neuaubing-Germering:
www.pssv-neuaubing-germering.de

Pdf zu diesem Artikel: continental_bulldog

 

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