Buchtipp: Das Hundekomplott

Von dogodu-Redaktion

Die Wienerin und Wahlniederösterreicherin Michaela Feitsch macht jedes Jahr Urlaub in Italien. Ihre Italienischkenntnisse reichen nach all den Jahren jedoch über den Basic-Pizzeria-Bestellwortschatz nicht hinaus. Warum ihr das und die Hinterlassenschaften ihres Hundes zum Verhängnis wurden, erzählt sie in ihrem Urlaubsroman „Das Hundekomplott“.

Wie alles begann
Schon lange vor Michaelas Geburt hat ihre Familie Urlaub in Bibione gemacht. Sozusagen immer schon. Wie es sich für echte Wiener eben gehört. Auch die Autorin fährt, wie alle anderen Feitschs vor ihr, jedes Jahr an den Hausmeisterstrand. So weit, so unspektakulär. Doch der letzte Urlaub hatte es in sich. Er war Fluch und Segen zugleich, denn er brachte die zündende Idee für einen Gesellschaftsroman, der österreichischer nicht sein könnte.

Porca miseria!
Die Autorin hatte einen kleinen Bungalow angemietet, dessen Badezimmer so eng war, dass man das Häusl gleich mitgeduscht hat. Die Eingangstür öffnete sich direkt in die Küche, das Wohnzimmer war ein enger Schlurf und die Kasteln im Schlafzimmer drastisch unterbesetzt. Ein typisches Urlaubsquartier in Bibione halt. Aber dafür gibt es dort einen Hundestrand, weshalb es der eingeschränkte Komfort allemal wert ist, jedes Jahr aufs Neue ausgehalten zu werden. Als sie sich frühmorgens einen Kaffee holen wollte, flitzte ihr kleiner Flederwisch – ein schwarzer Zwergspitz namens Pablo – aus dem Haus und machte es sich in einer Einfahrt „gemütlich“. Just in dem Moment fuhr eine betagte Italienerin auf ihrem Drahtesel vorbei und fing wie eine Wahnsinnige zu schimpfen an. Für eine Erklärung reichte das Pizza-Prego-Birra-Panini-Italienisch der Autorin nicht aus. Schnell lief sie zurück zum Haus, um ein Gackerlsackerl zu holen. Auf dem Weg dorthin drehte sie sich gefühlt alle drei Sekunden um und schaute, ob sie die Signora verfolgt. Hat sie nicht. Aber paranoid war Michaela trotzdem, bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag und zurück, um genau zu sein.

Verflucht und zugetextet
Jedenfalls hat sie der Gedanke dann nicht mehr losgelassen: „Was wäre passiert, wenn mich die fluchende Alte doch verfolgt hätte?“ Die Fantasie ging mit der Schriftstellerin, die bisher im Genre der Science Fantasy beheimatet war, durch. Aus ihrem Verfolgungswahn entspann sich die Handlung für einen satirischen Gesellschaftsroman, der nicht nur die Häufchen des Mischlingsrüden Lilo auf die Schaufel nimmt. Nein, da wären natürlich noch die herrlichen Klischees von italienischen Autogrills, feuchtfröhlichen Kabinenpartys, Pärchenstress im Urlaub und Gelsendippeln beim Grillen.

Und die Moral von der Geschicht, vergiss die Gackerlsackerln nicht!

Über die Autorin
Michaela Feitsch, 1984 in Wien geboren, lebt und schreibt in der Künstlerstadt Baden bei Wien. Sie arbeitet als freiberufliche Grafikerin, Redakteurin und Autorin. Sie steht jeden Morgen auf und setzt sich an ihre digitale Schreibmaschine. Und da schau her, sie hat ihren ersten österreichischen Gesellschaftsroman geschrieben. Einfach so. Mit dem Urlaubsroman „Das Hundekomplott“ betritt die Autorin neues literarisches Terrain, in dem sie sich pudelwohl fühlt.

Buchinfo
Michaela Feitsch
„Das Hundekomplott“
Urlaubsroman, Taschenbuch, 216 Seiten, € 13,90
Auch als E-Book erhältlich
Verlag SchriftStella

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