Bruno fährt nach Kroatien

Von Gerald Pötz

Regelmäßige WUFF-Leser wissen bereits, dass der Redaktionshund Bruno – und sein Zweibeiner Gerald Pötz – oft und gerne in jeder freien Minute mit dem Reisemobil losfahren. Manchmal sind es nur Wochenendausflüge in den mystischen Böhmerwald, aber wenn es ein paar Tage mehr sein dürfen, geht´s auch schon mal tausend Kilometer direttissimo in den Süden. Und wenn man von Wien die kürzeste Strecke Richtung Süden nimmt, landet man in Kroatien – diesmal in Dubrovnik.

Kroatien ist ein hundefreundliches Land und bietet zudem wunderschöne Naturküsten und sauberes Wasser. Für die Einreise von Hunden gilt in ­Kroatien Folgendes: Hunde dürfen nur an eigens dafür gekennzeichneten Stellen den Strand bzw. das Meer betreten, wobei dies aus meiner persönlichen Erfahrung außerhalb der Hauptsaison nicht kontrolliert wird. An öffentlichen Plätzen besteht Leinen- und Maulkorbpflicht. Was als „öffentlicher Platz" gilt, ist nicht weiter präzisiert. Außerdem schreibt das Auswärtige Amt zum Thema Hund: „Die Durchfuhr, Einfuhr und der Aufenthalt ist für Hunde der Rasse Terrier, Typ Bull und ihre Mischlinge, die nicht im Register des kroatischen kynologischen Verbandes eingetragen sind, nicht erlaubt." Klingt ein bisschen kryptisch (unter dem Motto „wir tun etwas für die Sicherheit, wissen aber nicht genau wie").

Jedenfalls würde das bedeuten, dass man mit Hunden mit FCI-Papieren (Papiere + Kopie davon immer mitführen) kein Problem haben sollte, hingegen mit einem Pitbull mög­licherweise schon. Allerdings muss ich anmerken, dass ich schon seit über zehn Jahren mit Bruno und auch mit seinem Vorgänger – alles American Staffords – nach Kroatien reise und noch niemals Probleme hatte oder kontrolliert wurde.

Insel Krk

Wir starten Mitte Oktober mit dem Reisemobil in Richtung Süden und steuern das Camp Njivice im ­gleichnamigen Ort an. Es ist ein direkt am Meer gelegener großer Camping­platz. Leider haben die ­Lokale zum Großteil geschlossen, aber wenn man die ­Einsamkeit liebt und im ­späten Herbst reist, muss man damit ­rechnen. Ein Highlight auf Krk ist das Camp Bor, das auf einem Hügel mit Blick auf Krk und das Meer liegt. Man steht in einem liebevoll gepflegten Olivenhain und kann abends die hauseigenen Produkte, wie Wein und Olivenöl, genießen. Wer sich fragt, wie das Wetter um diese Zeit dort ist – wir hatten 25 Grad und ­Sonne. ­Kroatien kann sich im Oktober aber auch von einer ganz anderen ­Seite zeigen, wie Sie später erfahren ­werden.

Sprung nach Dalmatien

Schließlich fahren wir weiter nach Omiš zu unserem altbekannten ­Campingplatz Sirena. Wunderschön gelegen und freundliche Betreiber, aber leider oft sehr windig. Wie schön, unser gewohnter Platz direkt an einer Geländestufe am Meer ist frei. Nachdem wir uns mit dem Reisemobil hingestellt haben, ist uns auch klar, warum. Richtige „Sturmwalzen" fegen auf das Reisemobil zu und l­assen es erschüttern, als ob ein Riese vor der Tür steht und es hin und her schüttelt. Das ist dann doch zu viel der Abenteuer­lust und wir stellen uns weiter nach hinten an eine wind­geschützte Stelle. Nach zwei turbulenten Tagen und Nächten be­schließen wir die Weiterreise.

Wir fahren die Küste weiter entlang der berühmten Straße Jadranska Magistrale (Küstenstraße) in Richtung Süden. Mittlerweile sind wir gut 700 Kilometer von unserer Heimat enfernt und entdecken einen nagelneuen Campingplatz im Ort Drage. Das Camp Mira ist ein in einer Bucht gelegener Platz mit umfangreicher Ausstattung und eigenem Strand. Leider ist, wie fast überall im Oktober, alles geschlossen. Es ist in Fußreichweite kein Restaurant zu finden und so gibt es wieder einmal Spaghetti im Reisemobil.

Dubrovnik, wir kommen …!

Nach Dubrovnik sind es jetzt nur mehr 200 Kilometer. Das sollte in einem Schwung zu schaffen sein. Es geht weiter durch Bosnien Herzegowina und schließlich landen wir in ­Dubrovnik. Eine Stadt im südlichen Kroatien an der Adria. Die Stadt wird aufgrund ihrer ­kulturellen Bedeutung und der jahr­hundertelangen politischen Sonderstellung oft auch als „Perle der Adria" bezeichnet. Wir parken uns erst einmal vor der großen Seilbrücke ein und ­blicken auf den Hafen. Die Reisebusse wirken neben den Kreuzfahrtschiffen wie Spielzeugautos.

Dubrovniks Altstadt ist sehenswert, aber man ist zu keiner Zeit im Jahr alleine dort. Es ist fast mit ­Venedig ­vergleichbar. Beim Eingang in die Altstadt gibt es eine Vorrichtung zum An­stellen in Schlangen, damit es zu keinem Gedränge kommt. Man muss regelrecht aufpassen, nicht mit ­zombieartig wandelnden iPads samt japanischen Zweibeinern zu kollidieren. Schade, dass diese Leute die Schönheiten der Stadt nur über den Monitor betrachten.

Campingplatz gibt es in Dubrovnik nur einen nennenswerten, und das ist das Camp Solitudo, nordwestlich von Dubrovnik auf der Halbinsel Babin Kuk gelegen. Hier findet man auch den kleinen Ferienpark Solitudo, der Teil eines ­größeren Resorts ist. Der Campingplatz ist nicht aufregend, aber zum Übernachten für einen Dubrovnik-Besuch tut er es allemal. Die Busstation erreicht man in fünf Minuten vom Camp und nach ein paar Stationen steht man mitten im Zentrum. Sehr empfehlenswert ist ein Rundgang auf der historischen Stadtmauer, die ca. zwei Kilometer lang ist und auch auf eigene Faust (mit ­Eintritt) erkundet werden kann.

Wenn man historische Städte mag, muss man Dubrovnik gesehen haben, aber an einem Tag kann man alles ­Wichtige besichtigen und dann freut man sich auch schon wieder auf einen ruhigen Strand an der dalmatinischen Küste, wenn es wieder heimwärts ­Richtung Norden geht.

Das könnte Sie auch interessieren: