Botswana – Zu Gast in der Welt der Afrikanischen Wildhunde

Mutter und Tochter erfüllen sich einen lange gehegten Traum und ­besuchen Afrika und seine Wildhunde. In Botswana lernen sie einen ­einheimischen Wildhund-Liebhaber kennen. So wird es möglich, den ­Afrikanischen Wildhunden ganz nahe zu kommen. Lesen Sie in WUFF einen kurzen Reisebericht über diese faszinierenden Tiere.

"Man kann Afrika nicht einfach besuchen und dann wieder wegfahren. Man wird vielmehr ein Teil davon und das Land nimmt einen Platz tief in der eigenen Seele ein." (John Strelecky – Safari des Lebens)

Unter diesem Motto machten wir uns auf die Reise nach Afrika. Wir wussten im Vorhinein, dass uns ­Afrika gefangen nehmen wird, nachdem wir vor ­Jahren schon einmal auf einer Kurzsafari in Kenia waren. Seit damals ließ uns Afrika nicht mehr los und wir wollten unbedingt wieder hin. Zu ­meinem 67. Geburtstag schenkte ich mir ­diese Reise nach Botswana und meine Tochter Natascha begleitete mich.

Ein Traum wurde wahr
Die Bevölkerung Botswanas ist überaus freundlich, und es ist bemerkenswert, wie naturliebend die jungen Leute sind. Das Umweltbewusstsein unter ihnen ist ganz groß ­geschrieben, und sie sind stolz auf ihr Land mit seinem Tierreichtum. Die Regierung unternimmt alles, um diesen auch zu erhalten. So ist beispielsweise in ­Botswana die Großwildjagd schon ­lange verboten.

Auf unserer Reise lernten wir zwei einheimische Brüder kennen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, ihr Heimatdorf zu unterstützen und alles nur Erdenkliche zur Erhaltung der Umwelt und der Natur zu unternehmen. Sie waren als Buschmänner aufgewachsen und nach der Schule zu Guides (Führern) ausgebildet worden. Diese Ausbildung ist sehr gründlich und dauerte zwei Jahre. Die Beiden gründeten nahe ihrem Geburtsort ein Camp (www.sangosafaricamp.com).

Face hat ein Lieblingstier – den Wildhund, und so konnten wir von ihm viel über diese interessanten Tiere erfahren. Schon in Kasane fielen uns das erste Mal die Straßenschilder mit der Warnung „painted Dogs" – wie in Botswana die Wildhunde auch genannt werden – auf. Nun konnten wir sie zum ersten Mal ganz aus der Nähe beobachten. Sie leben in großen Rudeln, ihre Fellfarbe ist beige-braun mit schwarzen, braunen und ­weißen Flecken. Kein Hund gleicht dem ­anderen, alle haben jedoch eine weiße Schwanzspitze.

Die Afrikanischen Wildhunde sind Jäger, die aber kein Aas fressen, sondern nur Frischfleisch. Ihr Jagdverhalten ist für uns sehr grausam, denn sie reißen ihrer Beute ein Stück Fleisch heraus und verfolgen dann das verwundete Tier, bis es ­verblutet ist. Beachtlich ist dann auch das Fress­verhalten. Wie bei kaum einem anderen Wildtier dürfen zuerst die Jungtiere fressen, und zwar so lange, bis sie satt sind – und das dauert. Die erwachsenen Tiere haben ­sichtlich riesigen Hunger und nähern sich immer wieder der Beute, aber die Jungen beginnen sofort zu knurren, schreien und bellen und schnappen nach den Eltern. Sie geben noch ­lange nichts von ihrem Stück Fleisch ab. Erst, wenn sie erschöpft mit dicken Bäuchen einschlafen, dürfen die erwachsenen Tiere zum Fressen. Aber auch da sind in zweiter Reihe schon die nächsten am Warten, was abfällt bzw. überbleibt: Die Geier. Wir sind sehr erstaunt, wie diese riesigen Vögel dasitzen und geduldig warten, bis sie an die Reste der Beute heran dürfen.

Der Afrikanische Wildhund hat eine Schulterhöhe von ca. 70 cm und ein ungefähres Gewicht von 20 kg. Die Hunde haben lange Beine und können sehr lange Strecken zurücklegen. Bei der Hetzjagd erreichen sie eine Geschwindigkeit von bis zu 70 km/h. Nur die Leithündin wirft Junge und zwar bringt sie acht bis zwölf Welpen in einer Höhle zur Welt. Drei ­Monate ist das Rudel dann ortstreu. Erst wenn die Jungtiere kräftig genug sind, zieht das Rudel wieder weiter. Wir konnten uns kaum losreißen von diesen wunderschönen Tieren. Sie zu beobachten war ein Erlebnis.

Der Afrikanische Wildhund zählt zu den am meisten gefährdeten Tier­arten Afrikas. Im nördlichen ­Botswana im Okavango Delta lebt heute der noch größte Bestand ­dieser Tiere.

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