So sehr wir unsere Hunde auch lieben, jeder Hundehalter kennt Situationen, in denen wir unsere Fellnasen am liebsten auf den Mond schießen würden. Natürlich variieren die menschlichen Toleranzschwellen erheblich – während die einen Halter schon beim Gassigehen vom ständigen Ziehen an der Leine auf die Palme gebracht werden, bleiben andere selbst beim Anblick der zerkauten Lieblingsschuhe noch gelassen. Doch selbst die Gutmütigsten unter uns kommen hier und da an einen Punkt, an dem wir unseren Frust an unserem Vierbeiner auslassen. Eine aktuelle Studie hat sich nun mit den langfristigen Auswirkungen von Bestrafungsmethoden im Hundetraining beschäftigt und kommt zu erschreckenden Ergebnissen.
Obwohl aversive Trainingsmethoden wie beispielsweise die sogenannte »positive Bestrafung« oder negative Verstärkungen über die Jahre immer mehr in die Kritik geraten sind, finden sich leider genau diese Methoden immer noch in vielen Hundeschulen und auch bei sogenannten TV-Hundeexperten und damit werden derartige Trainingsmethoden salonfähig gemacht. Das Problem beginnt bereits mit den Bezeichnungen, da hierzulande »Berufsbezeichnungen« wie Hundetrainer oder Hundepsychologe keineswegs geschützt sind. Theoretisch kann sich also jeder zum Hundetrainer krönen, ob nun eine Qualifikation besteht oder nicht. Auch die Begrifflichkeiten, die im undurchsichtigen Dschungel der unterschiedlichsten Trainingsmethoden benutzt werden, können verwirren, wie beispielsweise die »positive Bestrafung«. Dabei handelt es sich schlichtweg um eine Bestrafungsmethode, bei der etwas hinzugefügt wird.