Ausnahme-Hunde können sich neue Begriffe nach nur viermaligem Vorsagen merken – um sie dann kurz darauf wieder zu vergessen. Das schreiben Forscher im Fachjournal „Scientific Reports“. Die begabten Vierbeiner merkten sich neue Spielzeugnamen während eines wissenschaftlichen Experiments zum Gedächtnis bei Hunden. Allerdings scheint die Fähigkeit, Wörter schnell und ohne Training zu lernen, nur wenigen Hunden vorbehalten zu sein. Denn neben Terrier-Dame Vicky Nina oder Border Collie Whisky testeten die Forscher auch das Gedächtnis 20 weiterer Tiere. Das Ergebnis: Keiner von ihnen merkte sich die Spielzeugnamen.
Das Experiment wurde so gestaltet, dass es den typischen spontanen Interaktionen ähnelt, die zwischen Hunden und ihren Besitzern im Alltag auftreten – etwa beim Gassigehen oder beim Spielen im Garten. Dabei nannten die Besitzer den Namen eines Balls oder eines Kuscheltiers jeweils vier Mal. Das Ergebnis: Sowohl der Yorkshire Terrier als auch der Border Collie waren in der Lage, die Spielzeuge anhand ihrer Namen auszuwählen, wenn sie die Namen vorher im spielerischen Kontext gelernt hatten – zumindest für eine kurze Zeit.
Die Forscher der Eötvös Lorand Universität in Budapest betonen, dass der spielerische Kontext für Hunde besonders wichtig sei, um sich neue Wörter zu merken. „Solch schnelles Lernen scheint der Art und Weise ähnlich zu sein, wie Kleinkinder ihren Wortschatz im Alter von etwa 2-3 Jahren erwerben“, kommentiert der Mitautor der Studie, Adam Miklosi, das Ergebnis. Das Erinnerungsvermögen von Whisky und Vicky-Nina an die neuen Wörter ließ allerdings schnell nach. Nach zehn Minuten oder gar einer Stunde hatten die Tiere die Begriffe meist vergessen. (Quelle: APA)