Genetischer „Fingerabdruck" nun auch für Hunde

Von dogodu-Redaktion

Die DNA-Analyse hat nach ihrem rasant gestiegenen Einsatz beim Menschen auch vor Hunden nicht Halt gemacht. Seit kurzem ist nun auch für unseren Vierbeiner eine Abstammungs- und Identitätsbegutachtung mittels „Mikrosatelliten-Analyse" möglich. Ein tierärztliches Untersuchungslabor (die deutsche Firma „Laboklin" in Bad Kissingen) ist dabei der große Vorreiter. Mit Hilfe dieser molekulargenetischen Methode kann von jedem Hund ein individuelles und fälschungssicheres DNA-Profil angefertigt werden. Dieses ermöglicht einerseits eine zweifelsfreie Identifikation des Hundes. Zum anderen kann geklärt werden, ob Vater oder Mutter eines Welpen auch als tatsächliche biologische Eltern in Frage kommen. Damit lässt sich nun die Praxis mancher unseriöser Züchter, aus Massenzuchten billig zugekaufte Welpen als eigene auszugeben, aufdecken und beweisen.

Identitätsnachweis
Für die Identifizierung eines Hundes wird dessen DNA-Profil angefertigt und in einer DNA-Datenbank gespeichert. Im Gegensatz zu anderen Markierungsmethoden wie z.B. Chip oder Täto-Nummer ist dieses DNA-Profil nicht manipulierbar und für jeden Hund einzigartig (Ausnahme: eineiige Zwillinge). So beträgt die Wahrscheinlichkeit einer zufälligen Übereinstimmung zweier unverwandter Hunde bei 10 untersuchten Mikrosatelliten 1: 4,2 Milliarden.

Abstammungsnachweis
Eine biologische Elternschaft kann mit Hilfe der DNA-Profile eindeutig bewiesen oder widerlegt werden. Ein Nachkomme erbt prinzipiell 50% seines Erbguts von der Mutter und 50% vom Vater. Bei gesicherter Mutterschaft müssen daher grundsätzlich alle nicht-mütterlichen Anteile im DNA-Profil des Nachkommen vom Vater vererbt worden sein. Stimmt nur ein Anteil im DNA-Profil nicht überein, kann die Vaterschaft mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden. Analoges gilt natürlich für die Mutter.
Aufgrund der eindeutigen Nachweismöglichkeit der Identität stößt die neue Methode v.a. bei Haltern von diebstahlsgefährdeten Hunden auf großes Interesse. Und im Hundezuchtwesen ist die Methode dort interessant, wo es um Abstammungsnachweise geht. Ob das DNA-Profil dann auch bei Gericht zu Vaterschaftsprozessen führen wird, bleibt abzuwarten.

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DNA-Profil: Der Test

Für die Erstellung eines DNA-Profils nimmt Ihr Tierarzt eine EDTA-Blutprobe (ca. 0,5 ml) oder einen Abstrich von der Mundschleimhaut. Für einen Abstammungsnachweis muss neben dem Probenmaterial der zu begutachtenden Welpen auch Probenmaterial von Vater und Mutter eingeschickt werden. Wichtig ist es auch, immer Kopien der Stammbäume mitzuschicken. Mit einem Untersuchungsergebnis kann spätestens nach zwei Wochen gerechnet werden.

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Weitere Informationen erhalten Sie bei:
– Ihrem Tierarzt, oder
– Laboklin GmbH, Rosenstraße 1, A-4040 Linz,
Tel.: +43 (0) 732/ 717 242, Fax: +43 (0) 732/ 717 322
E-Mail: Laboklin@linznet.at

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