Der Hund beim Augenarzt

Von Dr. Hannes Meissel

Mein Hund sieht gut – Ihrer auch? Um diese Frage zu beantworten, müssen die Augen Ihres Hundes von einem Tierarzt untersucht werden. Haben Sie Zweifel an der Sehfähigkeit Ihres Hundes? Sind Ihnen bereits Veränderungen an den Augen aufgefallen? Zeigt Ihr Hund Unsicherheiten besonders in der Dämmerung? Ihr behandelnder Tierarzt kann Ihnen helfen, Ihre Fragen zu beantworten. Für spezielle Untersuchungen wird er Sie an eine Kollegin oder einen Kollegen, die Mitglieder des Arbeitskreises für Veterinärophthalmologie Österreich (AKVO) sind, überweisen. Diese haben eine spezielle Ausbildung mit international anerkannter Prüfung und sind technisch für eine genauere Augendiagnostik und -behandlung ausgerüstet. Der AKVO setzt sich zum Ziel, sowohl bei Rassehunden als auch bei Mischlingen frühzeitig erbliche Augenerkrankungen zu erkennen und deren Ausbreitung einzuschränken.
Durch eine frühzeitige Erkennung von manchen Augenerkrankungen kann rechtzeitig eine entsprechende Behandlung eingeleitet oder durch eine vorbeugende Maßnahme eine Verschlimmerung verhindert werden. Weiters wird durch den Ausschluss kranker Tiere von der Zucht eine Weiterverbreitung erblicher Augenkrankheiten, die auch zur Erblindung führen können, angestrebt.

Wann soll untersucht werden?
Alle Hunde sollten zunächst beim Ankauf auf mögliche Augenveränderungen untersucht werden und darauffolgend alle 1 – 2 Jahre. Eine genaue Empfehlung spricht Ihr behandelnder Tierarzt oder Augenuntersucher aus.

Was wird untersucht?
Untersucht werden beide Augen und deren Umgebung, wobei auf alle Augenveränderungen geachtet wird, im Besonderen aber auf jene, die zur Erblindung und zu schmerzhaften Zuständen führen können. Dazu gehören Lidanomalien, der Graue Star (Trübung der Linse), der Grüne Star (Glaukom, erhöhter Augeninnendruck) sowie Hornhaut– und Netzhauterkrankungen. Viele dieser Erkrankungen kann man behandeln, manche kann man durch Früherkennung verhindern. Leider gibt es aber am Auge auch unheilbare Erkrankungen, wie beispielsweise die erbliche Netzhautdegeneration (PRA).

Narkose nicht notwendig
Die gesamte Untersuchung wird im Beisein des Besitzers durchgeführt und dauert insgesamt ca. 30 Minuten. Da alle Untersuchungsschritte mit Hilfe modernster Spezialgeräte schmerzfrei durchgeführt werden können, ist eine Narkose nicht notwendig. Alle Befunde der Untersuchung werden in einem international anerkannten Dokument belegt.

Was kostet die Untersuchung?
Für die gesamte Untersuchung wird je nach Bedarf an notwendigen Spezialuntersuchungen inklusive der Befunderstellung 60–120 Euro berechnet.




>>> WUFF – INFORMATION


Tierärzte des Arbeitskreises Veterinärophtalmologie Österreich (AKVÖ)

A.Prof. Dr. Ingo Walde, Vet.med. Univ. Wien, Tel. 01/25077-5332
A.Prof. Dr. Barbara Nell, Vet.med. Univ. Wien, Tel. 01/25077-5332
Dr. Jutta Kernstock, A-1235 Wien, Tel. 01/ 8694798
Mag. Günter Maaß, A-2384 Breitenfurt, Tel. 02239/ 34332
Dr. Walter Holzhacker, A-3264 Gresten, Tel. 07487/ 2882
Dr. Uschi König, A-3830 Waidhofen/T., Tel. 02842/ 52159
Dr. Peter Rechberger, A-4040 Linz, Tel. 0732/ 757252
Dr. Karin Holler, A-4060 Leonding, Tel. 0732/ 672821
Mag. Gerhard Fasching, A-4600 Wels, Tel. 07242/ 55571
Dr. Adalbert Fellner, A-4910 Ried i.I., Tel. 07752/ 82400
Dr. Hannes Meißel, A-5411 Oberalm, 06245/ 85425
Mag. Harald Mayr, A-8020 Graz, Tel. 0316/ 273359
Dr. Hubert Spadiut, A-8052 Graz, Tel. 0316/ 281881
Dr. Christian Pollhammer, A-8741 Weißkirchen, Tel. 03577/ 81200
Dr. Hannes Gressl, A-9020 Klagenfurt, Tel. 0463/ 43455

Hinweis für Anrufer aus D und CH: Vorwahl für Österreich +43

Info und Kontakt für WUFF-Leser in Deutschland
Hundehalter sollten jährlich die Augen ihrer Tiere untersuchen lassen, damit Erkrankungen in diesem Bereich rechtzeitig diagnostiziert werden können. Das rät der Bundesverband Praktischer Tierärzte (BPT) in Frankfurt. Erbliche Augenerkrankungen könnten alle Abschnitte des Hundeauges betreffen. Da einige dieser Erkrankungen bereits während der Entwicklung des ungeborenen Tieres im Mutterleib oder kurz nach der Geburt auftreten können, ließen sie sich bereits im Welpenalter feststellen. Andere erbliche Augenerkrankungen treten dagegen erst im Laufe des Hundelebens auf. Sie seien oft erst zu erkennen, wenn ein Zuchttier bereits seinen ersten Wurf hatte. Einer der häufigsten Augenfehler bei Hunden ist nach Erfahrung des BPT der Graue Star. Diese teilweise oder vollständige Trübung der Linse kann eine Folge von Stoffwechselstörungen sein. Als Erbkrankheit tritt sie vermehrt unter anderem beim Zwergschnauzer, Golden Retriever, Old English Sheepdog und Cavalier King Charles Spaniel auf.
Dr. Brahm, Vorsitzender des DOK (Dortmunder Kreis – Gesellschaft für Diagnostik genetisch bedingter Augenerkrankungen bei Tieren e.V.), Hoher Wall 20,
D-44137 Dortmund
http://www.dok-vet.de/index.htm


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