Die Parasitensaison ist da

Von Dr. Matthias Gruber

Flöhe sind die häufigsten Parasiten bei unseren Hunden. Mit der wärmeren Jahreszeit beginnt auch die Aktivität dieser lästigen und auch gesundheitsschädigenden Arthropoden zu steigen. Der in früheren WUFF-Artikeln bereits ausführlich beschriebene Lebenskreislauf von Ei über Larve und Puppe zum adulten Floh beginnt sich wieder zu beschleunigen und kann unserem Vierbeiner wie auch uns lästig werden.

Revolution der Flohbekämpfung
Mit der Zunahme unseres Wissens über den Lebenszyklus und die Biologie des Flohs wurde die Flohbekämpfung in den letzten 10 Jahren revolutioniert. Die Strategien gegen die Ektoparasiten muß an die jeweilige Situation angepaßt werden.
Das Ziel eines effektiven Anti-Flohprogrammes ist es, die adulte Flohpopulation zu töten (Adulticide), die neuerliche Infestation zu vermeiden und die Entwicklung neuer Flohgenerationen zu verhindern. Um Fehlschläge und Resistenzen hintanzuhalten, ist es natürlich erforderlich, alle Tiere im Haushalt zu behandeln.
Beginnend mit dieser WUFF-Ausgabe werden wir Ihnen wieder einige interessante Aspekte des Lebens der Ektoparasiten vorstellen, denn so banal das Problem scheint, so wenig darf es bagatellisiert werden, auch wenn wir in WUFF gelegentlich in launiger Weise damit umgehen, wie in dieser Ausgabe mit dem Bericht über die Floh-Sprungwette. Und außerdem gibt es immer wieder Informationen, die entweder brandneu und/oder von großer Relevanz sind.
Als lockere Einleitung in dieses Thema zu Beginn der Parasitensaison stellen wir Ihnen in dieser Ausgabe eine Studie von Wissenschaftern aus Toulouse vor.

Die Floh-Sprungwette
Nichts ist der Wissenschaft heilig oder unheilig genug, daß es nicht auch Gegenstand der Forschung werde könnte. So gibt es tatsächlich eine Untersuchung, welche die Sprungkraft des Hundeflohs (Ctenocephaides canis) mit der des Katzenflohs (Ctenocephalides felis felis) vergleicht. Ort der spannenden Untersuchung ist die Abteilung für Dermatologie und Parasitologie der Ecole Nationale Veterinaire im französischen Toulouse.
Das Ergebnis der Sprungweite der ungeliebten Parasiten kann sich sehen lassen. Die durchschnittliche Sprungweite betrug beim Katzenfloh 19,9 cm, während sie beim Hundefloh mit 30,4 cm signifikant weiter lag. Hinsichtlich der Sprunghöhe hatte ebenfalls der Hundefloh die Nase vorn, mit einer maximalen Höhe von 25 cm, während der Katzenfloh maximal 17 cm hoch springen konnte.
Nun, so interessant dieser Vergleich sein mag, über die praktischen Folgerungen dieser Studie ist uns nichts bekannt. Und letztlich ist sie für unseren Vierbeiner auch ohne wirkliche Relevanz, setzt sich die Flohpopulation, die ihn besucht, sowohl aus Katzen- wie aus Hundeflöhen zusammen. Und in der Bekämpfung beider „Sorten" gibt es zum Glück keinen Unterschied.

Die Zecken werden aktiv
Aber nicht nur der Floh liebt die wärmere Jahreszeit, auch die Zecken steigern sich diese Tage bereits ganz massiv in ihrer Aktivität. Von den weltweit über 800 Zeckenarten haben hierzulande die Schildzecken und von diesen der „Gemeine Holzbock" (Ixodes ricinus) die größte Bedeutung als Krankheitsüberträger. Die durch Zecken auf den Menschen übertragbaren Erkrankungen FSME (Frühsommer-Meningoencephalitis) und Borelliose sind mittlerweile derart bekannt, daß man dies bereits als allgemeine Volksbildung bezeichnen kann. Dennoch, oft sind es ganz konkrete Fragen, die man zu diesem Thema hat und deren Antwort man in keinen Publikationen findet. Haben Sie Fragen rund um Floh & Zeck´, dann schreiben Sie uns. WUFF, KW: Floh & Zeck, A-3034 Maria Anzbach, Fax an 02772/ 558114 oder email an mosser@wuff.at

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