Mikrochips für Hunde: Slowakei sagt Massenzuchtbetrieben den Kampf an

Von Monica Sterle

Parlament verabschiedete am Freitag strengen Gesetzesentwurf

Bratislava (APA/CTK) – Ab kommendem September müssen Hunde in der Slowakei verpflichtend Mikrochips tragen. Das Parlament in Bratislava hat am Freitag einen entsprechenden Gesetzesbeschluss verabschiedet. Damit soll vor allem Massenzuchtbetrieben der Kampf angesagt und die Anzahl an streunenden Hunden reduziert werden, berichtete die Nachrichtenagentur CTK.

„In der Slowakei gibt es mindestens 12.000 streunende Hunde. Geschätzte 40.000 Hunde werden ins Ausland geliefert. Die Slowakei ist berüchtigt dafür, der größte Massenzuchtbetrieb zu sein“, sagte Landwirtschaftsminister Gabriela Matecna, dessen Büro den Gesetzesentwurf vorbereitet hatte.

Hundebesitzer müssen zukünftig eine Strafe bezahlen, wenn sie ihren Tieren nicht innerhalb von zwölf Wochen nach der Geburt einen Mikrochip verpassen. Wer seinen Hund verkaufen oder einem anderen überlassen will, muss ihn jedenfalls kennzeichnen. Besonders strenge Regeln gibt es für Züchter. Das Implantieren der Chips soll maximal zehn Euro kosten, der Hund wird damit in einem zentralen Register erfasst, auf das die Behörden Zugriff haben. Aktuelle Hundebesitzer haben bis Oktober 2019 Zeit, ihren Liebling registrieren zu lassen.

In Österreich hatten Tierschutz-Organisationen immer wieder über den Handel mit illegalen Welpen aus der Slowakei geklagt. Die jungen Tiere wurden in ihrem Herkunftsland oft unter sehr schlechten Bedingungen gehalten und ohne tierärztliche Untersuchung verkauft.

Das neue Gesetz soll daher auch den Tierschutz in der Slowakei stärken. Ziel sei es, die Slowakei als ein Land zu etablieren, in dem Tiere nicht als Sachen, sondern als empfindliche Lebewesen betrachtet werden, betonte Matecna.

 

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