Tierschützer „befreiten“ Labrador-Welpen: Vier Anzeigen in OÖ

Von Monica Sterle

Vom kleinen „Prinz“ fehlt derzeit jede Spur – Hundehalter entzürnt

Bad Ischl/Eferding (APA) – Die Polizei hat in Oberösterreich drei Tierschützer ausgeforscht, die in der Nacht zum 27. Februar in Bad Ischl (Bezirk Gmunden) einen Labrador-Welpen aus einem Zwinger gestohlen haben sollen. Der gut fünf Monate alte Hund namens „Prinz“ wurde dann an eine Frau (45) aus Eferding weitergegeben. Die vier Beteiligten sind zum Teil geständig. Sie gaben laut Polizei Tierschutz als Motiv an.

Wo sich der Welpe befindet, konnte bisher allerdings nicht geklärt werden. „Die Tierschützer wollen der Polizei offenbar nicht sagen, wo er ist“, beklagte sich der Hundehalter am Samstag im APA-Gespräch. „Prinz“ hatte es im Jänner schon einmal zu lokalem Medienruhm geschafft. Damals hatten Tierschützer auf Facebook gefordert, der Familie den Hund wegzunehmen. Sie wollten eine bessere Unterbringung erreichen. Laut „Bezirksrundschau“ wurde vor allem die Behausung des Tieres in einem Schuppen im kalten Winters kritisiert – und von den Tierschutz-Aktivisten mit Fotos und Videos dokumentiert.

Und auch der Ton in den Sozialen Medien war rau: „Das ist bis zu Morddrohungen gegangen. Die sind aber mittlerweile wieder gelöscht wurden“, erzählte der Eigentümer von „Prinz“. Der Bad Ischler wies die Vorwürfe der nicht artgerechten Haltung auf Schärfste zurück. „Bei einer Kontrolle durch den Amtstierarzt wurde festgestellt, dass alles passt. Es hat keine Beanstandungen gegeben.“ Ins Visier der Tierschützer sei er allein aufgrund von Streitigkeiten mit einer Nachbarin geraten.

Der Unternehmer zeigte die Tierschützer im Jänner wegen Besitzstörung an, weil sie seinen Grund ohne Erlaubnis betreten hätten. Schon in den kommenden Wochen soll es zur Gerichtsverhandlung kommen. Er habe „Prinz“ in Ungarn für die Jagd und als Wachhund gekauft – nun würde wichtige Zeit für die Ausbildung verloren gehen, ärgerte sich der Mann. Nachsatz: Sollte der Hund wieder auftauchen. Betroffen sei aber gar nicht so sehr er selbst, als vielmehr seine beiden acht und zehn Jahre alten Kinder. „Vor allem meine Tochter ist wirklich traurig.“ Der Hundehalter kündigte an, im Streit mit den Tierschützern nun sämtliche rechtliche Mittel voll ausschöpfen zu wollen.

Die Polizei hat mittlerweile alle vier Verdächtigen bei der Staatsanwaltschaft angezeigt. Bei ihnen handelt es sich neben der Abnehmerin des Tiers um zwei Männer im Alter von 56 und 36 Jahren und ein 57-jährige Frau. Den Wert von „Prinz“ bezifferte sein „Herrl“ heute mit rund 1.200 Euro.

 

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